Wird die Globalisierung durch den drohenden amerikanisch-chinesisch-europäischen Handelskrieg gestoppt, droht der Welt ein gewaltiger Wohlstandsverlust. Diesen sinnlosen Konflikt kann niemand gewinnen.
So hat sich Donald Trump seinen „America first“-Handelskrieg wohl nicht vorgestellt: Erstes Opfer werden möglicherweise Arbeiter der amerikanischen Kult-Motorradmarke Harley Davidson im republikanischen Kernland Wisconsin sein, deren Jobs zollbedingt nach Indien, Thailand oder Brasilien wandern. Es ist das, was die Politik offenbar noch nicht begreift: Alle Produzenten in Konzerngröße (und auch zahlreiche Mittelständler) sind inzwischen global aufgestellt, verfügen über Produktionsstätten in allen wichtigen Wirtschaftsregionen. Verschlechtert die Politik ihre Rahmenbedingungen in einem Land, können sie mit den betroffenen Teilen ihrer Produktion sehr schnell ausweichen. Darauf mit Renationalisierung der Wirtschaftspolitik zu antworten, funktioniert nicht.
Zumindest, solange man es nicht brachial macht. Natürlich können die großen Wirtschaftsblöcke mit ihren Zollorgien die entstandenen globalen Lieferketten aufbrechen. Man muss nur wissen, was man damit anrichtet. Die in den USA produzierten Autos bestehen beispielsweise zu zwei Dritteln aus Bauteilen, die aus Kanada, Mexiko, China, aber auch aus Europa zugeliefert werden. Aus gutem Grund. Wird das auf „America first“ umgestellt, bedeutet das eine gewaltige Verteuerung der Produkte. Und damit einen enormen Wohlstandsverlust.