Der tschechische Mehrheitseigentümer der Casinos Austria lässt den Streit im Glücksspielkonzern eskalieren. Und legt sich dabei auch mit Österreich an. Vielleicht, weil er den Preis für seinen Ausstieg in die Höhe treiben will?
Es war im Mai. Bettina Glatz-Kremsner war zur Chefin der Casinos Austria gekürt worden, und da unterlief ihr gleich ein kapitaler Irrtum: Die Eigentümerverhältnisse des Konzerns hätten sich stabilisiert, sagte sie in einem „Presse“-Interview. Nun könne man sich endlich wieder auf die Weiterentwicklung des Unternehmens konzentrieren. Glatz-Kremsner im O-Ton: „Der Sturm hat nachgelassen.“ Heute weiß sie: Er hat sich zu einem Orkan ausgewachsen. Der tschechische Mehrheitseigentümer Sazka macht wieder Probleme. Und legt sich dabei immerhin mit der Republik, die 33 Prozent am Unternehmen hält, an. Die maximale Eskalationsstufe ist erreicht. Womit sich die Casinos Austria mitnichten mit der Frage der Weiterentwicklung befassen, sondern vielmehr mit der Frage: „Wie soll es weitergehen?“ Die Antwort lautet immer wieder: „Einer wird sich verabschieden müssen.“
Gemeint sind die drei Großaktionäre der Casinos Austria: Das ist zunächst einmal die tschechische Sazka, die rund 38,3 Prozent an den Casinos hält. Auf Platz zwei ist die Republik, die via Staatsholding Öbag 33 Prozent der Anteile besitzt. Und der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic mit rund 17,2 Prozent.