Papst geht gegen das Satiremagazin "Titanic" vor

Papst geht gegen Satiremagazin
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Das Titelbild zeigte Benedikt XVI. in weißer Soutane mit einem gelben Fleck im Schritt. Nun wurde die aktuelle Ausgabe gestoppt.

Das Satiremagazin "Titanic" ist nicht gerade für politische Korrektheit bekannt. Auch auf dem aktuellen Cover wurde dies sichtbar: Es zeigte ein Foto von Papst Benedikt XVI in weißer Soutane mit einem gelben Fleck im Schritt. Darüber stand die Überschrift in Bezug auf die Spitzelaffäre der Kurie: "Halleluja im Vatikan - Die undichte Stelle ist gefunden." Auf der Rückseite war ein dunkler Fleck am Gesäß des Gewands zu sehen, darüber steht "Noch eine undichte Stelle entdeckt."

Papst Benedikt XVI. ging daraufhin juristisch gegen das Blatt vor. Der deutsche Anwalt Gernot Lehr bestätigte, im Auftrag von Joseph Ratzinger - so lautet der bürgerlicher Name des Papstes - zivilrechtliche Schritte gegen das Magazin einzuleiten.

"Titanic" zieht Papst-Titel zurück

Nach einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Hamburg verbreitet das Satire-Magazin das umstrittene Titelbild nicht mehr. In der einstweiligen Verfügung werde ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro angedroht, sagte Chefredakteur Leo Fischer am Dienstagabend. Das Magazin hoffe immer noch auf eine Einigung mit Benedikt XVI. Sollte sie nicht zustande kommen, werde das Heft möglicherweise ohne Titel verkauft. Im Internet wurden die Seiten bereits geschwärzt.

Die Bischofskonferenz hatte erklärt: "Titelbild und Rückseite der aktuellen 'Titanic'-Ausgabe sind rechtswidrig. Sie verletzen den Heiligen Vater in seinen Persönlichkeitsrechten. 'Titanic' überschreitet jedes Maß an Zumutbarem."

(APA)

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