Ticker Korruptionsaffären und Personalgerüchte: Michael Spindelegger verteidigte sich und seine Partei im ORF-"Sommergespräch". DiePresse.com tickerte live.
ÖVP-Chef Michael Spindelegger hat es derzeit alles andere als leicht: Nach diversen Korruptionsaffären rund um (Ex-)Parteimitglieder sorgten zuletzt auch noch Gerüchte für Aufregung, der Vizekanzler könnte nach dem verpatzten Versuch einer Regierungsumbildung abgelöst werden. Kein Wunder also, dass Spindelegger am Montag im ORF-"Sommergespräch" über weite Teile in der Defensive steckte.
Spindelegger versuchte vehement, sich als fest im Sattel sitzend zu präsentieren. Beim Thema „möglicher Wechsel vom Außen- ins Finanzministerium" musste er aber eingestehen, dass seine Beteuerungen der letzten Tage, es habe sich um reine Gerüchte gehandelt, nicht ganz der Wahrheit entsprochen haben: Es habe "drei Gespräche" darüber gegeben, er habe sich aber letztlich dagegen entschieden.
Während ihn Weggefährten im Porträt-Video vor allem als "brav" charakterisierten, wehrte sich Spindelegger gegen den Eindruck, er sei fad - um dann kurz darauf doch zu bekennen: „Ich bin derjenige der ganz langweilig und fad sein Hirn einschaltet".
Inhaltlich vertrat der Vizekanzler bekannte Positionen: für die Wehrpflicht, für den Euro-Rettungsschirm, für ein differenziertes Schulsystem. Eine Spitze gegen Frank Stronach verpackte Spindelegger in ein Lob: Er habe großen Respekt vor dessen Lebenswerk und hoffe, "dass er sich wieder in eine vernünftige Richtung bewegt". Welche das sein könnte? Der Milliardär solle doch die ÖBB kaufen und sanieren, rät Spindelegger. Für sich selbst hat er ein noch ambitionierteres Ziel: Nummer eins bei der Nationalratswahl.
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