Bucher: "Nehme Privatkrieg gegen Stronach gerne auf"

Bucher Nehme Privatkrieg gegen
Bucher Nehme Privatkrieg gegen(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Der Bündnischef wettert erneut gegen die vom BZÖ zu Stronach übergelaufenen "Söldner". Dem Austrokanadier warf er vor, nicht verkraften zu können, dass er "auf sein Geld verzichtet" habe.

Der mediale Schlagabtausch zwischen BZÖ-Obmann Josef Bucher und dem Neopolitiker Frank Stronach geht in die nächste Runde. Bucher wolle den "Privatkrieg gegen Stronach gerne aufnehmen", sagte dieser am Mittwoch und richtete sogleich eine Gegenfrage an den Milliardär: "Wer kennt schon die Vornamen dieser Personen, die niemandem ein Begriff sind?"

Damit spielte er auf die fünf, mittlerweile ehemaligen, BZÖ-Mandatare Robert Lugar, Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, Erich Tadler, Christoph Hagen und Stefan Markowitz an, die zu Stronach gewechselt sind und nun einen eigenen Parlamentsklub gründen wollen. Sie waren bisher politisch eher selten aufgefallen und seien daher "keine Größen, sondern Söldner", meinte er.

Der Schwund an Abgeordneten bei den Orangen habe laut Bucher jedenfalls "keine Auswirkungen auf die Qualität der parlamentarischen Arbeit" seiner Fraktion. Vielmehr handele es sich um ein "reinigendes Gewitter".

"War der erste, der auf Geld verzichtete"

"Stronach konnte nicht verkraften, dass ich der erste Mensch war, der auf sein Geld verzichtete - das hat er noch nie erlebt", goss der Bündnisobmann weiter Öl ins Feuer. Zuerst habe Stronach "Pferde gekauft, dann Fußballer, dann Politiker - das geht nicht", so Bucher. "Stronach hat ja sogar bestätigen müssen, mir 500.000 Euro geboten zu haben."

Eine entsprechende Anzeige gegen Stronach und sein Team wegen des Verdachts auf versuchten Abgeordnetenkauf habe Bucher daher bereits eingereicht. Sie wird momentan von der Staatsanwaltschaft Wien geprüft.

Keine "Überbleibsel"

Angesprochen auf die zuletzt schwachen Umfragewerte, die für einen neuerlichen Einzug ins Parlament nicht reichen würden (zwei bis drei Prozent), sagte der Politiker, "das ist nicht aussagekräftig; das hat auch keine Auswirkung auf unsere Strategie". Jedenfalls wollten sich er und Parteifreundin Ursula Haubner nicht als "Überbleibsel" bezeichnet wissen: "Das bin ich nicht - und dabei spreche ich auch für die anderen zwölf", so Haubner.

(APA)

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