Die Fragen an die Anrainer der Mariahilfer Straße hinsichtlich künftiger Querungsmöglichkeiten wurden fixiert. Wirtschaftskammer-Chefin Brigitte Jank ist über das Vorgehen der Stadt Wien erzürnt.
Wien/red. „Nicht akzeptabel.“ Mit diesen Worten übt Wiens Wirtschaftskammer-Chefin, Brigitte Jank, Kritik am Vorgehen der Stadt Wien. Der Grund ihres Ärgers: Der Text für die Anrainerbefragung hinsichtlich künftiger Querungsmöglichkeiten der Wiener Mariahilfer Straße steht fest.
Wiens größte Einkaufsstraße soll großteils verkehrsberuhigt oder überhaupt Fußgängerzone werden. „Die Fragebögen gehen nächste Woche raus“, sagte die Mariahilfer Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann (S) am Donnerstagnachmittag zur APA. Nicht abgefragt wird – anders als ursprünglich geplant – eine Änderung des Streckenverlaufs der Buslinie 2A. Denn der 2A kann auch nach der Umgestaltung der Shoppingmeile seine jetzige Route beibehalten, hieß es.
Den Wortlaut der Fragestellung wollte Kaufmann noch nicht verraten. Dies vor der Versendung der Stimmzettel zu tun „wäre unfair gegenüber den Anrainern“, so ihr Argument. Fest steht jedenfalls, dass zwei Fragen am Papier stehen werden. Die Anwohner der entsprechenden Straßenzüge können einerseits über die Querungsmöglichkeiten im Bereich Webgasse/Schottenfeldgasse, andererseits im Bereich Otto-Bauer-Gasse/Zieglergasse entscheiden.
Mit eingebunden in die Verhandlungen war auch die Wirtschaftskammer. Ein Kompromiss konnte allerdings noch nicht gefunden werden. Deshalb will die Kammer eine eigene Umfrage durchführen. Grund: Der befragte Personenkreis sei viel zu klein, mehr Menschen müssten in die Entscheidung eingebunden werden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2013)