Leitartikel

Soll die OMV noch in neue Gasprojekte investieren? Na klar!

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Der Konzern gibt zwei Milliarden Euro aus, um Erdgas im Schwarzen Meer zu fördern. Klimaskandal? Nein, ein nötiger Schritt in Richtung Unabhängigkeit.

Ja, dürfen die das? Da schwingt OMV-Konzernchef Alfred Stern jahrelang Reden darüber, wie er den teilstaatlichen Öl- und Gaskonzern in ein grünes Unternehmen verwandeln will, und dann das: Die OMV steckt gemeinsam mit der rumänischen Romgaz vier Milliarden Euro in die Entwicklung des gigantischen Erdgasprojekts Neptun Deep im Schwarzen Meer. Der Aufschrei der Umweltschützer ließ nicht lang auf sich warten: „Während die Klimakrise eskaliert, investiert die OMV Milliarden in ein fossiles Verbrechen, das mindestens so viele Treibhausgase verursachen wird wie ganz Österreich in zweieinhalb Jahren“, war Greenpeace zur Stelle. So werde es mit der für 2040 versprochenen Unabhängigkeit des Landes von den Fossilen nichts werden. Von der Neuerfindung der OMV ganz zu schweigen.

Stimmt schon. Wird Erdgas verbrannt, entsteht Kohlendioxid, dazu fallen nicht unerhebliche Mengen an Methan an, die während Produktion, Transport und Lagerung entweichen. Beide Treibhausgase heizen den menschgemachten Klimawandel auf dem Planeten weiter an. Je früher wir es schaffen, darauf zu verzichten, desto besser. Aber – so ehrlich müssen wir wohl sein – bis die komplette Abkehr von Erdgas gelingen wird, dürften noch ein paar Jahre vergehen.

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