Streit beigelegt

Ikea: „Gratis“ war nicht immer gratis

Ein Rechtsstreit zwischen der Möbelkette und dem VKI wegen eines Werbeslogans endete mit einem Vergleich.
Ein Rechtsstreit zwischen der Möbelkette und dem VKI wegen eines Werbeslogans endete mit einem Vergleich.Reuters/YVES HERMAN
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Eine Werbung mit Gratis-Lieferungen für Mitglieder des Kundenbindungsprogramms versprach zum Teil zu viel, der VKI klagte. Nun gab es einen Vergleich.

Wien. „Gratis Paketlieferung für Ikea Family Mitglieder“. Damit hatte die Möbelkette Ikea im Frühjahr 2022 geworben. Nur stellte sich die Lieferung dann teilweise doch nicht als gratis heraus. Daraufhin klagte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) Ikea im Auftrag des Sozialministeriums wegen irreführender Werbung. Auf einen Gerichtsentscheid ließ es die Möbelkette jedoch nicht ankommen. Sie erklärte sich zu einem gerichtlichen Unterlassungsvergleich bereit, wie der VKI bekanntgab.

Konkret ging es um ein Angebot für Kundinnen und Kunden, die am Kundenbindungsprogramm von Ikea teilnehmen. Voraussetzung für eine Gratislieferung war, dass die Ware bestimmte Abmessungen und ein bestimmtes Gewicht nicht überschreitet. Diese Einschränkung war jedoch nicht gleich bei der Ankündigung zur Gratislieferung zu finden. Nach einer Kundenbeschwerde führte der VKI eine Testbuchung mit einem Produkt durch, das die Größenmaße überschritt, und hätte Lieferkosten von 189 Euro bezahlen müssen.

Hunger nach Daten?

Es ging um ein Doppelbett. Nachdem dieses dem Warenkorb hinzugefügt wurde, schien laut dem VKI unter dem Preis folgende Werbung auf: „Gratis Paketlieferung für Ikea Family Mitglieder. Logge dich jetzt ein oder registriere dich und erhalte deine Paketlieferung ab einem Einkauf von € 60,- gratis“, wobei der erste Satz im Fettdruck gehalten war.

Durch diese Werbung seien Kundinnen und Kunden dazu verleitet worden, „dem Kundenbindungsbindungsprogramm beizutreten und im Zuge dessen Daten an das Unternehmen zu übermitteln“, kommentiert Beate Gelbmann, Leiterin der Abteilung Klagen im VKI, in einer Aussendung die Vorgehensweise von Ikea. Erst danach wurde im Bestellprozess deutlich, dass eine Zustellung auch für die „Family“ nicht per se kostenlos sei, sondern bei größeren oder schwereren Produkten eben doch Lieferkosten anfallen. Der VKI monierte das als wettbewerbswidrig, Ikea schaffte die Sache durch den Vergleich aus der Welt.

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