Dringliche Anfrage

Neos-Umfrage: 90 Prozent der Lehrkräfte unzufrieden

Neos-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger am Mittwoch bei der Plenarsitzung im Nationalrat.
Neos-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger am Mittwoch bei der Plenarsitzung im Nationalrat.APA / Georg Hochmuth
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In einer dringlichen Anfrage an den Bildungsminister stellen die Neos am Donnerstag die Bildung ins Zentrum. Die Lehrergewerkschaft fordert unterdessen in einer Resolution die Politik zum Handeln auf, denn: Sie habe „leider den Bezug zu den Menschen verloren“.

90 Prozent der Lehrkräfte sind unzufrieden und sehen die dringende Notwendigkeit, den Arbeitsalltag zu verbessern. So lautet das Fazit einer aktuellen Umfrage unter Österreichs 700 Lehrerinnen und Lehrern von Peter Hajek im Auftrag der Neos. Auf die Frage, welche Tätigkeiten wenig Nutzen hätten, gleichzeitig aber viel Zeit in Anspruch nehmen, lautete die Top-Antwort (57 Prozent) „Administration und Bürokratie“.

In einer dringlichen Anfrage an Bundeskanzler Nehammer und Bildungsminister Polaschek (beide ÖVP) bezeichnen das Neos-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger und Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre als „Zukunftsraub“. Neos seien „die Einzigen, die über Bildung sprechen“ und „die Anliegen der Lehrkräfte ernst nehmen“. Vom Bildungsminister „sieht und hört man nämlich seit Monaten nichts“, wird Künsberg Sarre zitiert.

Gewerkschaft behält sich „Maßnahmen in der gesamten Bandbreite“ vor

Damit greifen die Pinken den derzeit größten Kritikpunkt der Lehrergewerkschaft auf, nämlich den, die administrative Last zu minimieren bzw. dafür Unterstützungspersonal zu erhalten. In mehreren Punkten beschloss die Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und- lehrer am Dienstag einstimmig eine Resolution, die Maßnahmen gegen die „massive Überlastung“ der Lehrkräfte an Volksschulen, Mittelschulen, Polytechnischen Schulen und Sonderschulen einfordert.

Die Politik habe „leider den Bezug zu den Menschen und den interessierten Blick auf die Realität verloren“, heißt es darin. Gefordert werden effektive Maßnahmen gegen den Lehrermangel, die „Flut an praxisuntauglichen Reformen“ zu stoppen, professionelles Unterstützungspersonal (administrativ, psychosozial, pädagogisch) für alle Pflichtschulen, eine Reform des sonderpädagogischen Förderbedarfs, eine bessere Bezahlung und eine moderne Ausbildung der Lehrkräfte, sie sich an den Schulalltag anpasst. Sollten die Forderungen nicht gehört werden, behalte man sich „gewerkschaftliche Maßnahmen in der gesamten Bandbreite vor!“. Unterzeichnet wird die Resolution vom Vorsitzenden der Gewerkschaft, Paul Kimberger, sowie dessen Stellvertretern.

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