Arbeitsmarkt

Das große Wiener Arbeitslosenproblem

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Die Arbeitslosigkeit in Wien ist fast doppelt so hoch wie in ganz Österreich. Das liegt vor allem an der starken Zuwanderung. Arbeitslose aus Wien sollen nun verstärkt in die Bundesländer gehen.

Wien. Der Arbeitsmarkt hat gedreht. 25 Monate in Folge war die Arbeitslosigkeit in Österreich gesunken, die Erholung nach der Coronakrise war schneller und stärker, als die Experten erwartet hatten. Seit April steigt die Arbeitslosigkeit wieder. Im Juni waren um 3,1 Prozent mehr Menschen arbeitslos oder in einer AMS-Schulung als ein Jahr davor. Gleichzeitig sind im langjährigen Vergleich immer noch sehr viele Stellen offen, 118.566 zuletzt. Arbeitsminister Martin Kocher will, dass das AMS Arbeitslose rascher und effizienter vermittelt.

Es soll die Beschäftigung in Vollzeitjobs forciert und die geringfügige Beschäftigung neben dem Bezug von Arbeitslosengeld zurückgedrängt werden. Gut zehn Prozent der Arbeitslosen nützen diese Möglichkeit. Und es soll die „überregionale Vermittlung“ verstärkt werden. Arbeitslose in Wien sollen Jobs in anderen Bundesländern annehmen. Es gehe darum, „dass Menschen dort Arbeit aufnehmen, wo es Beschäftigung gibt“, sagte Kocher.

Und das ist auch durchaus sinnvoll. Denn während in anderen Bundesländern viele Stellen offen sind, hat Wien ein veritables Arbeitslosenproblem. Die Arbeitslosenquote in Wien ist zwar heute niedriger als noch vor der Coronapandemie. Im österreichweiten Vergleich ist sie aber immer noch mit großem Abstand die höchste von allen Bundesländern. Im Juni betrug die Arbeitslosenquote in der Bundeshauptstadt 10,2 Prozent, österreichweit waren es 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote setzt die Zahl der Arbeitslosen in Relation zum Arbeitskräftepotenzial, das ist die Summe aus Arbeitslosen und unselbstständig Beschäftigten. Am niedrigsten war die Quote in Salzburg und in Tirol mit je drei Prozent.

Viele Langzeitarbeitslose in Wien

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