Portrait

Die Wandlung des Karl Mahrer

Karl Mahrer trat als Brückenbauer zur SPÖ an. Das ist vorbei.
Karl Mahrer trat als Brückenbauer zur SPÖ an. Das ist vorbei. Madzigon
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Begonnen hatte der Wiener ÖVP-Obmann als liberaler Brückenbauer. Nun ist er auf den Spuren der FPÖ und polarisierte mit umstrittenen Videos. Und das nächste ist bereits in Planung.

Er war das letzte Aufgebot, als die ÖVP von Sebastian Kurz nach Skandalen implodierte. Konkret der einzige, der dazu überredet werden konnte, nach dem Rücktritt des damaligen Finanzministers und Wiener ÖVP-Chefs, Gernot Blümel, das plötzlich aufgetretene Vakuum an der Spitze der türkisen Stadtpartei zu füllen. Zumindest personell. Damit verließ Karl Mahrer, der 68-jährige Ex-Polizist aus Wien, das Parlament als Nationalratsabgeordneter und türkiser Sicherheitssprecher und wechselte auf den Posten des Wiener VP-Chefs. Einen Job, der im ÖVP-Universum ohnehin nie als besonders begehrenswert galt.

Video über Gemeindebauten

Kaum im Amt, zog der Ex-Polizist das Thema Sicherheit (oft im Zusammenhang mit Migration) parteiintern alleine an sich und forciert es massiv – was kein Zufall ist: Bei der Wien-Wahl 2020 war die FPÖ förmlich implodiert, wovon die ÖVP massiv profitieren konnte. Dann kamen die türkisen Skandale. Nun soll der Ex-Polizist Mahrer mit dem Sicherheitsthema wieder Wählern von den Freiheitlichen zurückzuholen. Und das versucht Mahrer sehr energisch – wie an seinen heftig diskutierten Videos vom Brunnenmarkt, Viktor Adler-Markt und zuletzt dem Video von der Mariahilfer Straße zu sehen ist. Und Mahrer plant bereits das nächste Video: Der VP-Chef wird sich auf die Suche nach Missständen in den Wiener Gemeindebauten begeben – womit eine handfeste Auseinandersetzung mit der Wiener SPÖ programmiert ist.

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