Obama: "Antisemitismus hat keinen Platz in der Welt"

Obama Antisemitismus keinen Platz
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Der US-Präsident besuchte in Israel eine Holocaust-Gedenkstätte und die Gräber von Herzl und Rabin. Am Nachmittag fliegt er nach Jordanien zu Gesprächen mit König Abdullah II.

Bei einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat sich US-Präsident Barack Obama entschieden gegen Judenhass ausgesprochen. "Der Antisemitismus hat keinen Platz in der zivilisierten Welt", sagte Obama am Freitag. Zuvor hatte er in der "Halle der Erinnerung" das ewige Feuer angefacht und einen Kranz niedergelegt.

In den Boden des abgedunkelten Raumes sind die Namen der Vernichtungslager in ganz Europa eingelassen. Obama wurde bei seinem Besuch begleitet von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Staatspräsident Shimon Peres.

"Sie sind keine Zahlen"

Die vor 60 Jahren gegründete Einrichtung erinnert an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs. Bei dem Besuch war auch der frühere Oberrabbiner Israel Lau zugegen, der selbst den Holocaust überlebt hat.

"Sie sind keine Zahlen", sagte Obama über die Opfer des Holocaust. "Sie waren Männer, Frauen und Kinder - so viele Kinder." Bei allem Bösen habe es damals aber auch Gutes geben, betonte Obama. Er erinnerte dabei an die "Gerechten unter den Völkern", die Juden gerettet haben, häufig unter Gefährdung ihres eigenen Lebens.

Vor seinem Besuch der Gedenkstätte legte Obama Kränze auf den Gräbern von Theodor Herzl und Izchak Rabin nieder. Der Wiener Journalist Herzl (1860-1904) war einer der Mitbegründer des Zionismus, Rabin (1922-1995) war Ministerpräsident und wurde von einem rechtsextremen Gegner seiner Friedenspolitik gegenüber den Palästinensern in Tel Aviv ermordet.

Am Nachmittag flog der US-Präsident nach Jordanien zu Gesprächen mit König Abdullah II. weiter. Es ist die letzte Station von Obamas Nahost-Reise.

(APA/dpa)

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