Der Protestpolitiker und Starkomiker bezeichnet außerdem die Wiederwahl von Präsident Napolitano "als listigen Staatsstreich".
Der Gründer der italienischen Protestbewegung "Fünf Sterne", Beppe Grillo, drittstärkste Partei im italienischen Parlament, hat vor dem Bankrott Italiens im Herbst gewarnt. "Die kleinen und mittleren Unternehmen gehen Bankrott. Im September/Oktober wird dem Staat das Geld ausgehen und er wird sich schwertun, die Pensionen und Gehälter auszuzahlen", so Grillo im Interview mit der deutschen Bild-Zeitung.
Die Wiederwahl Giorgio Napolitanos zum Staatsoberhaupt am Samstag kritisierte der 63-jährige Grillo scharf. "Die Wiederwahl Napolitanos kommt einem listigen Staatsstreich gleich. Die politische Klasse kämpft ums Überleben. (...) Wir erleben einen historischen Bruch: Die etablierten Parteien sind dabei zu verschwinden. Es ist die Geburtsstunde neuer Bewegungen wie die meine, die von unten kommen", erklärte der Starkomiker.
"Wir sabotieren gar nichts"
Grillo bestritt, dass seine Protestbewegung die Bildung einer neuen Regierung in Rom sabotiere. "Wir sabotieren gar nichts. Die Parteien sabotieren sich selbst, man darf keine Hoffnungen mehr auf sie setzen. Von denen kommt nichts mehr", erklärte der Erfolgsblogger.
Priorität seines Wahlprogramms sei die Einführung eines Grundeinkommens für all jene, die es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. "Niemand darf auf der Strecke bleiben. Danach kommen die kleinen und mittleren Unternehmen dran", erklärte Grillo.
(APA)