Verteidigungsminister Klug zum Golan-Einsatz.
Die Presse: Am Freitag überlegten die Philippinen, ihre Truppen vom Golan abzuziehen. Was bedeutet das für Österreich?
Gerald Klug: Laut letztem Stand gibt es hinsichtlich des Abzugs keine gesicherten Informationen. Die Filipinos bleiben, es ist eine innenpolitische Angelegenheit zwischen dem Außenminister und dem Präsidenten der Philippinen.
Nach den Entführungen der Blauhelmsoldaten ist der Abzug jedoch ein Thema. Da muss man sich doch Gedanken darüber machen, was mit den heimischen Soldaten passieren könnte.
Was-wäre-wenn-Fragen beantworte ich nur ungern. Klar ist: Österreich ist ein verlässlicher Truppensteller.
Sollen die philippinischen Soldaten aber tatsächlich gehen, würde das wohl das Ende der UNO-Mission bedeuten.
Das würde zu einer Veränderung der Lage an Ort und Stelle führen. Dann müsste die UNO darüber beraten, wie es weitergeht. Und wenn die Entscheidung vorliegt, müssen wir zu einem Konsens finden. Aber die Filipinos werden bleiben.
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein anderer Staat philippinische Soldaten ersetzt?
Die Frage eines Ersatzkontingents ist eine Frage, die sich die UNO stellen müsste.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2013)