Die OMV verkauft neun Prozent an der Nabucco-Gesellschaft an die französische GDF Suez. Erst im April hatten die Österreicher einen 17-Prozent-Anteil von der deutschen RWE übernommen.
Wien/Auer. Der heimische Energiekonzern OMV hat einen neuen Partner für das Gaspipelineprojekt Nabucco an Bord geholt. Kurz nachdem sich die deutsche RWE zurückgezogen hat, übernimmt der französische Mitbewerber GDF Suez neun Prozent an der Nabucco-Gesellschaft, teilte die OMV am Dienstag mit.
Erst im April hatten die Österreicher einen 17-Prozent-Anteil von der deutschen RWE übernommen. Schon damals kündigte die OMV an, die Beteiligung an neue Partner weiterreichen zu wollen. Zumindest teilweise ist das nun offenbar gelungen. Wie viel die Anteile an der Nabucco den Unternehmen wert waren, wurde weder damals noch heute bekannt.
Der Einstieg der Franzosen kommt knapp vor der heißen Phase des Langzeitprojekts. Ende Juni soll die endgültige Entscheidung fallen, ob die Nabucco oder das Konkurrenzprojekt Trans-Adriatic-Pipeline (TAP) den Transport der Erdgasvorkommen im Shah-Deniz-Gasfeld unter dem Kaspischen Meer nach Europa übernehmen darf.
Die Entscheidung trifft ein Firmenkonsortium rund um die Ölkonzerne BP und Statoil sowie den aserbaidschanischen Staatskonzern Socar. Dass Nabucco mit GDF Suez wieder einen sechsten Partner – und damit breitere Rückendeckung aus Europa – hat, wertet die OMV als Aufwertung für ihr Projekt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2013)