Regierung verspricht 1,2 Milliarden Euro für Familien

Symbolbild - Kindergarten
Symbolbild - Kindergarten(c) Fabry
  • Drucken

SPÖ und ÖVP wollen nach der Wahl die Familienbeihilfe erhöhen und jährlich 100 Millionen Euro in die Kinderbetreuung investieren.

Die Regierung verspricht für den Fall ihrer Wiederwahl den Familien mehr Geld. In den nächsten vier Jahren will sie 1,2 Milliarden Euro für die Familienbeihilfe sowie den Ausbau und die Qualitätssteigerung der Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen. Im Ministerrat am Dienstag ist eine entsprechende Grundsatzeinigung beschlossen worden (die "Presse" berichtete).

Den Vorwurf, dass es sich um ein Wahlzuckerl handle, weisen SPÖ und ÖVP zurück. "Das ist eine lange vorbereitete Einigung und für die Familien sehr wichtig", erklärte VP-Familienminister Reinhold Mitterlehner. Mit der Einigung halte man das Thema Familie aus dem Wahlkampf heraus. SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer sagte, wenn man so wolle, handle es sich bei den Plänen um ein vorgezogenes Koalitionspapier. Eine Umsetzung des Pakets vor der Wahl gehe sich nicht mehr aus, so SP-Kanzler Werner Faymann. Er wolle den Österreichern aber sagen, was sie erwartet.

APA

Konkret sieht die Abmachung vor, dass in den nächsten vier Jahren jährlich 100 Millionen Euro in die Kinderbetreuung investiert werden sollen. Der Fokus liegt dabei auf den Einrichtungen für Null- bis Dreijährige. Qualitätsverbesserungen im Sinn von längeren Öffnungszeiten, weniger Schließtagen und kleineren Gruppen sind auch für bestehende Einrichtungen für bis zu Sechsjährige vorgesehen.

Familienbeihilfe höher und in drei Stufen

Die Familienbeihilfe soll erhöht werden, und statt den bisher sechs verschiedenen Instrumenten sind künftig nur noch drei vorgesehen. Bis zu einem Kindesalter von neun Jahren liegt die Unterstützung in dem neuen Modell bei 180 Euro pro Monat, von zehn bis 18 Jahren bei 200 Euro pro Monat und ab 19 Jahren bei 220 Euro pro Monat.

Auch die Geschwisterstaffelung wird angepasst und die Unterstützung für behinderte Kinder erhöht.Das Familienministerium rechnet mit etwa 200 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr. Insgesamt ergibt sich damit eine Investitionssumme von rund 1,2 Milliarden Euro über vier Jahre.

Leisten könne man sich das Paket wegen der guten Entwicklung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), erklärte die Regierung vor dem Ministerrat. "Das wird den Steuertopf nicht belasten", versicherte VP-Finanzministerin Maria Fekter. Beschlossen werden soll das Paket im ersten Halbjahr 2014.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kommentare

Familie ist kein Auslaufmodell

Die Beihilfen für Kinder sollen um vier bis zehn Prozent erhöht werden.
Mitterlehner
Innenpolitik

Mitterlehner: „Wir können nicht immer nur drauflegen“

Für den Wirtschaftsminister sind 300 Millionen zusätzlich für Familien kein budgetärer Beinbruch. Nicht nur Kindergärten sollen länger offen haben, die Arbeitszeit soll generell flexibler werden.
Symbolbild
Familie

Entlastungen: Höhere Familienbeihilfen kommen

Das jüngste "Baby" der Bundesregierung bringt mehr Geld für Eltern. Bei den Beiträgen für die Krankenkassen verbeißen sich SPÖ und ÖVP aber wegen der Zahnspangen.
Meinung Bildung

Bitte keinen neuen Rat!

Mehrere Familienorganisationen fordern nach dem Beispiel des Seniorenrats eine gesetzliche Vertretung.
Symbolbild
Familie

Familienorganisationen fordern gesetzlichen Status

Die Familienorganisationen der Parteien, der katholischer Familienverband und die Plattform für Alleinerziehende wollen gesetzliche Interessensvertretung werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.