Die "Kronen Zeitung" druckte ein Schreiben, in dem sich der Grüne als Anhänger des türkischen Premiers outet - eine Fälschung, wie dieser betont. Er will nun rechtliche Schritte prüfen.
Ein Leserbrief, in dem der in Kritik geratene grüne Bundesrat Efgani Dönmez überraschend positiv über den türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan schreibt? Was kurios klingt, ist am Freitag in der "Kronen Zeitung" erschienen. Das Problem dabei: Das Schreiben stammt nicht von dem Abgeordneten.
"Ich habe das nie geschrieben", betonte Dönmez gegenüber DiePresse.com. "Das stammt aus dem Dunstkreis der Pro-Erdogan-Anhänger in Österreich. Da sieht man, zu welchen Mitteln diese Menschen greifen." Er wolle nun rechtliche Schritte gegen Unbekannt prüfen.
Die "Kronen Zeitung" hielt hingegen fest, dass das Mail "unter der richtigen E-Mail-Adresse mit voller Signatur" versandt worden war und "keinen Zweifel an der Echtheit" gelassen habe. Allerdings räumt das Blatt Dönmez in seiner Samstag-Ausgabe Platz für eine Erklärung ein.
"Ich war nie gegen Erdogan..."
In dem besagten Leserbrief mit dem Titel "Politische Entschuldigung" (siehe Bild unten) heißt es, Dönmez sei missverstanden worden. "Ich war nie gegen Erdogan (...) Ich war immer für die derzeitige türkische Regierung gewesen und nicht gegen die extremistischen Demonstranten."
Aussagen, die die "Krone" hätten verwundern sollen - hatte Dönmez doch noch wenige Tage zuvor dafür plädiert, Erdogan-Anhänger aus Österreich zurück in die Türkei zu schicken. Dafür entschuldigte er sich zwar, hielt aber an der Kritik an "konservativen Gesellschaftsentwürfen eines politisierten Islams" und an dem Vorgehen Erdogans gegen die Demonstranten in der Türkei fest.

(Red./APA)