Der Masseverwalter prüft noch, ob das Sanierungskonzept eine realistische Chance hat. Indes müssen Mitarbeiter weiter auf ihr Geld warten.
Diese Woche fällt die Entscheidung über Fortbestand oder Schließung der insolventen Drogeriemarktkette dayli. Masseverwalter Rudolf Mitterlehner prüft derzeit noch, ob das Sanierungskonzept der Schlecker-Nachfolgegesellschaft eine realistische Chance hat. Er steckt mitten in der Arbeit. "Wir prüfen derzeit Fortführungsszenarien. Das wird sich diese Woche noch hinziehen; aber eine Entscheidung in dieser Woche ist ein Muss", sagte er zur Austria Presse Agentur. Einen Zwischenstand oder eine Einschätzung, ob denn eine Fortführung möglich werde, wollte der Masseverwalter naturgemäß nicht abgeben.
Indes müssen die knapp 3500 dayli-Mitarbeiter in Österreich ohne ihre Juni-Gehälter und Urlaubsgeld über die Runden kommen.
Die Beschäftigten - meist Frauen in Teilzeitverträgen - müssen sich bei der Auszahlung der ausstehenden Gehälter und des 13. Monatslohns laut AK zumindest bis September gedulden. Das nächste Gehalt (für den Juli) bekommen sie Ende Juli vom Masseverwalter ausbezahlt.
Die Arbeiterkammer informiert
Am Montag ist von der Arbeiterkammer Oberösterreich ein Infoschreiben an alle Beschäftigten verschickt worden, zwischen 15. und 24 Juli soll es dann bundesweit Infoveranstaltungen für die Mitarbeiter in ihren Filialen geben. Diese werden dafür an dem Beratungstag geschlossen, so OÖ-AK-Präsident Johann Kalliauer.
Bei diesen Gesprächen will sich die Arbeiterkammer die Vollmachten von den dayli-Mitarbeitern holen, um über ihren Insolvenzschutzverband für Arbeitnehmer (ISA) dann einen Antrag für die Auszahlung der offenen Gehälter beim Insolvenzentgeltfonds zu stellen. Zuvor müssen die Forderungen vom Masseverwalter noch anerkannt werden. Kalliauer hofft dass diese Anerkennung noch Anfang August erfolgen kann und dann erste Auszahlungen im September starten.
Vereinbarte Urlaube können angetreten werden
Bisher haben sich rund 50 dayli-Mitarbeiter bei der Arbeiterkammer Oberösterreich gemeldet, allerdings sind der Kammer/dem ISA noch zu wenig Daten bekannt, um umfangreiche Beratung geben zu können, so Kalliauer.
In dem Infoschreiben an die Beschäftigten betont die AK OÖ, dass vereinbarte Urlaube angetreten werden können. Außerdem wird geraten, mit der Hausbank einen "vernünftigen" Zinssatz für den Überziehungsrahmen zu verhandeln.
(APA)