Zertifikate

Der Reiz der Dividenden 

Zu den Schwergewichten zählt unter anderem die Hongkonger Reederei SITC International Holdings.
Zu den Schwergewichten zählt unter anderem die Hongkonger Reederei SITC International Holdings. APA / AFP / Axel Heimken
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Die Inflation verharrt noch immer auf vergleichsweise hohem Niveau – je nach Region. Regelmäßige Ausschüttungen können einen Schutz bieten. 

Die Inflation ist seit dem Zwischenhoch im Vorjahr stark gesunken, liegt jedoch noch immer über der Zielmarke von zwei Prozent der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank. In den USA legte die Teuerung im Juli sogar wieder leicht zu und erreichte 3,2 Prozent im Jahresvergleich. Ein Vermögensschutz bleibt im Fokus. Eine Möglichkeit könnten langfristig jene Titel bieten, die regelmäßig Dividenden ausschütten, im Idealfall sogar steigern.

Dass bei der Wahl selektiv vorgegangen werden muss, zeigt ein Vergleich: So liegt aktuell die durchschnittliche Dividendenrendite am MSCI All Country World Index (ACWI) bei rund 2,08 Prozent. Der Index umfasst knapp 3000 Aktien weltweit. Im Vergleich dazu liegt die Dividendenrendite am MSCI World Energy Index bei 3,65 Prozent. Dieser umfasst 57 Titel von Energiekonzernen aus den Industrienationen. Und beim MSCI World Financials Index lag die Dividendenrendite zuletzt bei durchschnittlich 2,9 Prozent. Sam Witherow, Portfoliomanager bei JP Morgan Asset Management, beob­achtet die Geschehnisse jedenfalls genau und verweist auf Entwicklungen der vergangenen Jahre: „Die Technologiebranche ist inzwischen drittgrößter Dividendenzahler nach den Branchen Finanzen und Energie.“

Kürzung der Dividende

Damit sei das Universum potenzieller Dividendenanlagemöglichkeiten deutlich breiter gefasst als oftmals angenommen. Doch wie sieht es mit möglichen Dividendenkürzungen aus? Schließlich schwächelt die globale Konjunktur zunehmend. Witherow will die Entwicklungen nicht überbewerten und meint: „Inmitten der Coronapandemie gab es bereits erhebliche Kürzungen. Derzeit ziehen die Dividenden allmählich wieder an, während die Firmengewinne inzwischen längst gestiegen sind. Somit schütten viele Unternehmen einen ungewöhnlich geringen Anteil ihrer Gewinne aus und verfügen über einen Puffer.“ Bei möglichen Gewinnenttäuschungen sei es somit nicht notwendig, die Dividenden zu kürzen, konstatiert Witherow. Vielmehr rechnet der Portfoliomanager sogar mit weiteren Anhebungen. „Für die nächsten fünf Jahre erwarten wir, basierend auf der Analyse von 2500 Einzeltiteln, weiterhin ein stetiges Dividendenwachstum von rund sieben Prozent pro Jahr.“

Schwankende Kurse

Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Die Kurse vieler solcher Unternehmen schwanken oftmals weniger an der Börse. Für Anleger gibt es die Möglichkeit, mit Zertifikaten auf dividendenlastige Titel zu setzen, so etwa mit dem Globale-Dividenden-Stars-Indexzertifikat von Alphabeta Access Products (DE000DA0ABY2). Die Kriterien für die Aufnahme in den Index sind vielfältig, so etwa, dass nur jene Titel mit dem langfristig stärksten Dividendenwachstum berücksichtigt werden.

Zudem müssen die Firmen in den vergangenen zehn Jahren lückenlos und in den vergangenen fünf Jahren die Dividenden zumindest gleichbleibend ausgeschüttet haben. Dies darf obendrein nicht aus der Firmensubstanz geschehen. Regional sind die USA am höchsten gewichtet, gefolgt von Kanada und der Schweiz. Zu den größten Indexpositionen zählen Broadcom, Procter & Gamble sowie Canadian Natural Resources. Ein wenig anders sieht es bei dem Kapitalschutz-Zertifikat Dividendenaktien Bond 11 der Raiffeisen Bank International aus (AT0000A34DF7). Der zugrundeliegende Index, der STOXX Global Select Dividend 100 Price EUR Index, umfasst jene Titel mit den höchsten Dividendenzahlungen jeweils im Vergleich zu ihren Heimmärkten.

Wichtige Kennzahlen

Zudem werden unter anderem Kennzahlen wie die Dividende im Verhältnis zum Gewinn je Aktie berücksichtigt. Zu den größten Gewichtungen zählen die Hongkonger Reederei SITC International Holdings, Yancoal Australia und Mitsui O.S.K. Lines. Von den Ausschüttungen profitieren Anlegerinnen und Anleger jedoch nicht direkt. Stattdessen erfolgt beim Zertifikat eine Rückzahlung zu 153 Prozent, falls der Index zum Laufzeitende am 2. Juli 2029 auf oder über dem Startwert von 2641,94 Euro liegt. Falls der Index zu dem Zeitpunkt darunter liegt, greift der Kapitalschutz zu 100 Prozent auf das Nominale.

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