Chancen auf den Preis haben etwa Clemens J. Setz, Raphaela Edelbauer, Thomas Oláh, Teresa Präauer, Kathrin Röggla und Tonio Schachinger.
Sechs Österreicher haben heuer die Chance auf den Deutschen Buchpreis: Auf die Longlist der Auszeichnung schafften es am Dienstag Clemens J. Setz, Raphaela Edelbauer, Thomas Oláh, Teresa Präauer, Kathrin Röggla und Tonio Schachinger. Insgesamt wurden 20 Autorinnen und Autoren in die nächste Runde befördert, darunter auch der Wahlwiener Luca Kieser, der im heimischen Picus Verlag veröffentlicht, sowie der Südtiroler Sepp Mall, der im Wiener Leykam Verlag veröffentlicht.
Clemens J. Setz spürt in seinem jüngsten Roman „Monde vor der Landung“ einem Mann nach, der die Hohlwelttheorie verbreitete. Verschwörungserzählungen und Geheimbünde. Raphaela Edelbauer hat im Jänner mit „Die Inkommensurablen“ einen bravourösen Roman über eine Welt vor dem Untergang herausgebracht. Kathrin Röggla hat in „Laufendes Verfahren“ den Prozess gegen die Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund, kurz NSU, zu einer gigantischen Suada verarbeitet (>> hier die Autorin im Interview dazu). In In Tonio Schachingers berührendem Coming-of-Age-Roman „Echtzeitalter“ flüchtet ein moderner Schüler Gerber ins Computerspiel.
Die Autorinnen und Autoren müssen sich nun in der nächsten Runde mit renommierten Kolleginnen und Kollegen wie Angelika Klüssendorf oder Terézia Mora messen. Insgesamt sind elf Autorinnen und neun Autoren mit ihren Romanen auf der Longlist vertreten, auf der sich sieben Romandebüts finden. Die Longlist wird zur Shortlist mit den sechs besten Romanen komprimiert, die am 19. September veröffentlicht wird. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird dann bei der Preisverleihung am 16. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet.
Der Deutsche Buchpreis gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche und wird seit 2005 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der Sieger oder die Siegerin erhält 25.000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2.500 Euro.
196 Romane von 113 deutschsprachigen Verlagen
In diesem Jahr waren insgesamt 196 Romane von 113 deutschsprachigen Verlagen im Rennen. Von den teilnehmenden Verlagen stammten 83 aus Deutschland, 20 aus Österreich und 10 aus der Schweiz. Diesjährige Sprecherin der Jury ist die freie Kritikerin Katharina Teutsch.
Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Im vergangenen Jahr hatten 124 Verlage 202 Werke eingereicht. Der Preis ging dann an Kim de l'Horizon für den Roman „Blutbuch“. (red./APA)
Die Nominierten auf der Longlist 2023
Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan Verlag
Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen
Sherko Fatah: Der große Wunsch
Elena Fischer: Paradise Garden
Charlotte Gneuß: Gittersee
Luca Kieser: Weil da war etwas im Wasser
Angelika Klüssendorf: Risse
Sepp Mall: Ein Hund kam in die Küche
Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens
Thomas Oláh: Doppler
Angelika Overath: Unschärfen der Liebe
Necati Öziri: Vatermal
Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert
Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück
Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren
Tonio Schachinger: Echtzeitalter
Sylvie Schenk: Maman
Clemens J. Setz: Monde vor der Landung
Tim Staffel: Südstern
Ulrike Sterblich: Hundert Augen