Die Wahlkommission lehnt eine Nachzählung der Stimmen der Moskauer Bürgermeister-Wahl ab. Sieger Sobjanin werde "sein Sieg teuer zu stehen kommen".
Nach der Bürgermeisterwahl in der russischen Hauptstadt Moskau am Sonntag hat der Oppositionskandidat Alexej Nawalny am Dienstag angekündigt, den alten und neuen Bürgermeister Sergej Sobjanin werde "sein Sieg teuer zu stehen kommen". Er verfüge über Unterlagen und Beweise, wonach die Wahl gefälscht worden sei. Deshalb müsse ein zweite Runde stattfinden, fügte Nawalny im Radiosender Moskauer Echo hinzu.
Zuvor hatte die Wahlkommission das von ihr am Montag bekannt gegebene Endergebnis der Wahl bestätigt. Demnach erhielt der Kreml-Kandidat Sobjanin mit 51,3 Prozent nur knapp die notwendige Mehrheit, mit der er um eine Stichwahl herumkommt. Auf Nawalny entfielen 27,2 Prozent. Der 37-jährige Anwalt und Blogger fordert von der Kommission eine von ihr abgelehnte teilweise Nachzählung der Stimmen. Er wirft den Behörden vor, Unregelmäßigkeiten zugelassen zu haben, insbesondere bei der Briefwahl.
Am Montagabend hatten in Moskau rund 10.000 Menschen für Nawalny demonstriert. In einer Rede vor seinen Anhängern sagte der Oppositionspolitiker, er werde seinen Kampf fortsetzen. Aus der im Wahlkampf geschmiedeten "politischen Maschine" werde eine "Dampfwalze" werden, welche die Kreml-Partei "Einiges Russland" unter sich begraben werde.
(APA/AFP)