Heute starten die Kollektivvertrags-Verhandlungen für über eine halbe Million Beschäftigte. Die Gewerkschaft fordert 1500 Euro Mindestlohn.
Heute um 14 Uhr beginnt das Ringen um einen neuen Kollektivvertrags-Abschluss für über 500.000 Beschäftigte im Handel. Die Gewerkschaft fordert eine ordentliche reale Gehaltserhöhung und das frühere Erreichen der 6. Urlaubswoche. Derzeit kommen Handelsbeschäftigte nur dann in den Genuss von sechs Wochen Urlaub im Jahr, wenn sie 25 Jahre durchgehend im selben Unternehmen arbeiten - was aufgrund der hohen Fluktuation kaum erreicht wird. Damit den Beschäftigten netto real auch etwas bleibt, braucht es aus Sicht der Arbeitnehmervertreter den Dreier vor dem Komma und ein Mindestgehalt von 1500 Euro brutto für Vollzeitbeschäftigte. Derzeit liegt es bei 1400 Euro.
Wirtschaftslage: Unterschiedliche Einschätzung
Die Wirtschaftslage im Handel wird von der Gewerkschaft naturgemäß besser eingeschätzt als von den Arbeitgebern. Während die Belegschaftsvertreter "genug Substanz zum Verteilen" sehen, verweist die Wirtschaftskammer auf die schlechten Ergebnisse vieler Betriebe. Über 50 Prozent der Betriebe schrieben Verluste oder hätten kein positives Eigenkapital. Auch bei der für die Gehaltserhöhung herangezogenen Inflationsrate gehen die Meinungen auseinander: Die Gewerkschaft geht derzeit von einer Teuerung von 2,4 Prozent für das abgelaufene Jahr aus. Die Arbeitgeber sehen die Inflation knapp über zwei Prozent pendeln. Die Festlegung der Inflationsrate wird Thema der ersten Verhandlungsrunde sein. Dabei ruhen die Hoffnungen auf dem Abschluss der Metaller, der als Richtwert für andere Branchen gilt.
(APA)