Martinigans: App prüft tiergerechte Haltung

Martinigans Neue prueft tiergerechte
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250.000 Gänse landen um den 11. November auf den Tischen. Anders als bei den Nachbarn ist das Stopfen und Rupfen in Österreich verboten.

Jedes Jahr landen um den 11. November, also um Martini herum gut 250.000 Gänse auf den heimischen Festtagstischen. Damit man sich den Braten mit gutem Gewissen in den Rachen schieben kann, hat "Vier Pfoten" seine Tierschutz App erweitert: Beim Kauf kann man den Barcode einscannen und prüfen, ob die Gänse aus tiergerechter Haltung stammen.

Stopfmast, Lebendrupf oder Käfighaltung

Über das ganze Jahr gesehen, verspeist jeder Österreicher 0,2 Kilogramm Gans und lässt sich dazu 0,5 bis 0,6 Kilogramm Rotkraut schmecken, weiß das Agrarische Informationszentrum (AIZ). Gerade bei den Tieren sieht man den Import, mehr als 90 Prozent, nicht so gerne. Denn während in Österreich praktisch alle Gänse frei über die Wiesen watscheln und sich in 28 Wochen ihr Gewicht anfressen, werden ihre ungarischen, französischen und polnischen Leidensgenossen in zwölf Wochen mit Mais gemästet. Gleich große Exemplare verlieren dieses beim Braten und entpuppen sich als "Mogelpackung" - womit sich auch ein vermeintlich günstiger Preis relativiert.

In der Alpenrepublik ist das Stopfen und Rupfen der Gänse verboten, in manchen Ländern jedoch noch immer legal, was Millionen Tieren ein qualvolles Dasein beschert. Nun kann der Verbraucher einfach prüfen, ob das angebotene Gänse- und Entenfleisch aus einer Haltung ohne Stopfmast, Lebendrupf oder Käfighaltung kommt. Die App gibt über Produktionsbedingungen und Herkunft Auskunft.

Die Ampelfarben der Gans

Das Sortiment der österreichischen Supermarktketten wurde in die "Vier Pfoten" Datenbank aufgenommen und mit der von der Tierschutzorganisation regelmäßig aktualisierten Positivliste der Gänse-Produzenten abgeglichen. Auf dieser befinden sich jene Unternehmen, die sich unangemeldeten und unabhängigen Kontrollen unterziehen und nachweislich auf Stopfmast, Lebendrupf und Käfighaltung verzichten.

Sobald ein Produkt nicht auf der Positivliste stand, kontaktierte "Vier Pfoten" den Hersteller. "Wenn uns dieser auf Anfrage erklärt, dass sein Produkt nicht aus Stopfmast stammt, überprüfen wir dies und versehen das Produkt vorerst mit dem Status 'Achtung'. In der App erscheint die Information dann orange gekennzeichnet. Die Farbe Grün zeigt, dass das Fleisch von einem verantwortungsvollen Unternehmen stammt. Unter die rote Kategorie fällt Fleisch der Hersteller, von denen wir wissen, dass sie Tiere stopfen oder rupfen", so Indra Kley, Mitarbeiterin bei den Tierschützern.

App: www.vier-pfoten.at

Bio-Gans-Hauszustellung: www.freilaender.at

Gans ohne Gans

Zutaten für einen veganen Martini-Braten à la PETA: 2,7 kg fester Tofu

Maisbrot-Füllung

250g kleingeschnittene Zwiebel, 250g kleingeschnittener Sellerie, 1 Essl. Sesamöl, 1/2 Teel. Salbei, 1/2 Teel. Thymian, 1 Teel. Petersilie, Salz und Pfeffer nach Geschmack, 750g in Würfel geschnittenes Weizen-Vollkornbrot, 500g in Würfel geschnittenes Maisbrot 100 ml Gemüsebrühe, ggf. 250 g Walnüsse oder Pecannüsse

Zum Bestreichen:

100 ml Sesamöl, 4 Eßl. Sojasauce

Details zur Zubereitung finden Sie hier.

(APa)

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