50.000 Menschen stellten sich schon Freitagvormittag an, um der Anti-Apartheid-Ikone die letzte Ehre zu erweisen. Am Sonntag wird Nelson Mandela in seinem Heimatort beigesetzt.
Chaotische Szenen spielten sich am Freitag im südafrikanischen Pretoria ab: Hunderte Südafrikaner haben eine Polizeiabsperrung durchbrochen, um dem verstorbenen Freiheitskämpfer und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela doch noch die letzte Ehre erweisen zu können. Zuvor war ihnen gesagt worden, dass sie wegen des Massenansturms der Trauernden, die den offenen Sarg Mandelas passieren wollten, keinen Zutritt mehr bekommen würden. Mandela war bis Freitag auf dem elände des Regierungssitzes aufgebahrt.
Die Gruppe stürmte an den Beamten vorbei auf das Gelände, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Polizei versuchte noch, sie aufzuhalten, gab dann aber auf und konnte sie auch nicht dazu bringen, sich in einer Reihe anzustellen. Der südafrikanische Ex-Präsident war am 5. Dezember mit 95 Jahren gestoreben. Wegen des Ansturms riefen die Behörden die Menschen schon im Laufe des Tages auf, nicht mehr zu kommen. Schon in der Früh hatten sich 50.000 Trauerende angestellt.
Obama, ein Händedruck und Regen
Am Tag zuvor hatten lediglich 24.000 Menschen am Sarg Mandelas vorbeiziehen können. Am Mittwoch, dem ersten Tag der öffentlichen Aufbahrung, waren bis zu 14.000 Menschen an Mandelas Sarg vorbei defiliert. Unklar war zunächst, ob die Öffnungszeiten des Regierungssitzes in der Hauptstadt Pretoria am Freitag doch noch verlängert werden würden. Am Samstagmorgen soll Mandelas Leichnam in sein Heimatdorf Qunu geflogen werden, wo er am Sonntag beigesetzt wird.
In Südafrika gehen die Trauerfeiern weiter. Nach dem offiziellen Staatsakt in Johannesburg wurde der Sarg des Ex-Präsidenten in der Hauptstadt aufgebahrt.