Erdbeben

Derzeit keine Hinweise auf verletzte Österreicher in Marokko

Zerstörte Altstadt von Marrakesch.
Zerstörte Altstadt von Marrakesch.APA / AFP / Fadel Senna
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Knapp 300 Österreicher halten sich laut Außenministerium in Wien derzeit in Marokko auf. Wie viele in der schwer getroffenen Touristenhochburg Marrakesch waren, ist unklar.

Marrakesch/Wien. Marrakesch lockt: Das Labyrinth aus engen Gassen, belebten Plätzen und Souks zieht jährlich mehr als eine Millionen Touristen aus aller Welt an. Auch Österreicher reisen gern in die alte Königsstadt, die seit dem Jahr 1985 zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Zum Zeitpunkt des Erdbebens in der Nacht auf Samstag hielten sich knapp 300 Österreicherinnen und Österreicher in Marokko auf. Wie viele österreichische Staatsbürger jedoch direkt im Katastrophengebiet waren, könne man nicht sagen, so eine Sprecherin des Außenministeriums auf Nachfrage zur „Presse am Sonntag“.

60 Personen aus Österreich haben sich vor Reiseantritt auf der Website des Außenministeriums registriert (zuerst war von nur 30 Österreichern die Rede, doch die Zahl der Reiseregistrierungen wurde am Samstagabend auf 60 korrigiert). Zudem waren rund 215 Auslandsösterreicher vor Ort. Noch in der Nacht hat die Botschaft damit begonnen, alle Österreicher per SMS oder E-Mail zu kontaktieren. Derzeit geht das Ministerium davon aus, dass kein Österreicher bei dem starken Erdbeben verletzt wurde.

Die österreichische Botschaft in Rabat entsandte am Samstag einen Mitarbeiter nach Marrakesch, um Österreichern in Notlagen assistieren zu können. Laut Außenministerium gelangte der Botschaftsmitarbeiter problemlos nach Marrakesch, wo er mit „einer Handvoll“ Österreicher in Kontakt stehe. Alle seien wohlauf, benötigten aber Unterstützung bei der Suche nach Unterkünften oder Transportmöglichkeiten. Der Flughafen in Marrakesch funktioniere derzeit normal und es gebe genügend Flüge, um – mit Umsteigen – zurück nach Österreich zu kommen, so das Außenministerium. Besonders Marrakesch ist ein beliebtes Touristenziel bei europäischen Reisenden (die meisten kommen aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, Deutschland).

Bundesheer ist bereit

Bundeskanzler Karl Nehammer, Innenminister Gerhard Karner sowie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (alle ÖVP) drückten am Samstag in einem gemeinsamen Statement ihre Betroffenheit über das Beben aus. „Katastrophen wie diese erfordern internationale Solidarität und Unterstützung. Österreich wird jederzeit helfen, wo in den Katastrophengebieten Marokkos Hilfe benötigt wird“, wurde Nehammer zitiert. Laut Verteidigungsministerin Tanner sei das Bundesheer bereit, jederzeit Hilfe in das Katastrophengebiet zu entsenden. Zuletzt stand ein Kontingent der Austrian Forces Disaster Relief Unit (Afdru) nach dem verheerenden Beben im Süden der Türkei Anfang Februar im Einsatz.

Das Beben sorgte international für Bestürzung und zog eine Welle an Hilfsangeboten nach sich. Zahlreiche Staaten sicherten Marokko Unterstützung zu. Auch in Österreich starteten noch am Samstag Spendenaktionen. Das österreichische Rote Kreuz rief zu rascher Hilfe für die Betroffenen auf. Der marokkanische Rote Halbmond ist bereits im Katastropheneinsatz vor Ort. Die NGO Ärzte ohne Grenzen betonte am Samstag, man sei bereits in Kontakt mit den lokalen Behörden, um erste Teams in die betroffene Region zu senden.

Kontakt

Betroffene Österreicher können sich an die Notfallsnummer des Außenministeriums unter +43 190 115 4411 oder an die Botschaft in Rabat unter +212 670 057 648 wenden.

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