Staatsanwaltschaft soll Licht ins Dunkel bringen

FRANCE SCHUMACHER SKI ACCIDENT
FRANCE SCHUMACHER SKI ACCIDENTAPA/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO
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Eineinhalb Wochen nach dem schweren Skiunfall von Michael Schumacher wollen die ermittelnden Behörden am Mittwoch ihre Ergebnisse präsentieren.

Staatsanwalt Patrick Quincy kündigte für Mittwoch (11.00 Uhr) im Justizpalast von Albertville eine Pressekonferenz zu den dramatischen Ereignissen vom 29. Dezember an, als der Formel-1-Rekordweltmeister beim Skifahren in Meribel verunglückt war.

Aufschluss über den Unfallhergang dürften Bilder der Helmkamera von Schumacher liefern, die die Familie den Ermittlern freiwillig übergeben hat. Zudem soll es laut dem Magazin "Der Spiegel" ein zufällig gedrehtes Video eines 35 Jahre alten Touristen aus Deutschland geben, das Schumacher bei dem Unfall zeigen könnte. Eine Kopie wurde von der Staatsanwaltschaft angefordert.

Keine neuen offiziellen Informationen gab es unterdessen bis zum späten Montagvormittag zu Schumachers Zustand. Diesen hatte seine Managerin Sabine Kehm am Samstag weiterhin als kritisch, aber stabil bezeichnet. Sie und auch die behandelnden Ärzte des Universitätskrankenhauses von Grenoble betonten bereits mehrfach, dass erst bei einer Veränderung der Situation neue Stellungnahmen geplant sind. Zudem informieren die Ärzte vormittags jeweils auch erst einmal Schumachers Familie über dessen Zustand, um dann das weitere Vorgehen zu besprechen.

Video sorgt für Diskussionsstoff

Schumacher liegt seit über einer Woche im künstlichen Koma. Bei dem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen hatte er ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Er war unmittelbar nach seiner Einlieferung im Unikrankenhaus von Grenoble notoperiert worden. Bei einem zweiten Eingriff am Abend des 30. Dezembers war dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister ein Hämatom in der linken Hirnseite entfernt worden. Andere seien schwerer zugänglich, hatten die Mediziner anschließend berichtet.

Vor allem die Frage, wie schnell Schumacher vor seinem Sturz unterwegs war, bewegt die Öffentlichkeit. Der vermeintliche Zeuge mit dem Handy-Video soll gesagt haben, Schumacher sei "gemächlich gefahren". Managerin Kehm hatte unter Hinweis auf Schilderungen von Schumachers Begleitern bei dem Skiausflug ebenfalls bereits berichtet, dass er nicht mit hoher Geschwindigkeit gefahren sei. Bei der Unglücksstelle handelt es sich um einen eher flachen Tiefschnee-Abschnitt zwischen zwei Pisten.

Das Video des Touristen könnte zufällig den Sturz dokumentieren. "Der Spiegel" berichtete, dass er nur wenige Meter von der Unfallstelle entfernt mit einem Smartphone seine Freundin gefilmt habe. Im Hintergrund des Films sei leicht verwackelt zu sehen, wie ein Skifahrer in dem nicht präparierten Teil zwischen zwei Pisten über den Schnee gleitet und schließlich zu Fall kommt.

(APA)

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