Nachrichtendienst

Der Spion, der von der Donau-Uni Krems kommt

Die heimische Forschung zu Nachrichtendiensten erhält mit dem Studium mehr Weitblick.
Die heimische Forschung zu Nachrichtendiensten erhält mit dem Studium mehr Weitblick. Prohaska Rene/picturedesk.com
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Im Herbst startet in Österreich erstmals ein Studium zu Spionage, Extremismus und Terrorismus. Auslöser war der Terroranschlag in Wien. Der Lehrgang könnte als Rekrutierungsbecken für die Behörden dienen.

Wien. Die Festveranstaltung zum Start eines neuen Masterstudiums: Das ist üblicherweise kein Termin, auf dem man einen Bundesminister und den Chef des Inlandsnachrichtendienstes sieht. Am 6. Oktober ist jedoch genau das der Fall. Unter anderem Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Omar Haijawi-Pirchner, Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), finden sich dann an der Donau-Uni Krems ein.

Anlass ist das Auftaktevent für das neue Masterstudium „Counter-Terrorism, CVE & Intelligence“, das im Herbst an der Donau-Uni startet. Studenten werden darin über Terrorismus- und Extremismusbekämpfung und Nachrichtendienste unterrichtet. Dadurch soll die Forschung gefördert werden. Das dreijährige Studium könnte aber auch als Rekrutierungspool für die Nachrichtendienste (DSN sowie die militärischen Dienste Heeres-Nachrichtenamt und Abwehramt) und der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter dienen.

Für Österreich ist das Studium unter Leitung des Extremismus- und Terrorismusforschers Nicolas Stockhammer ein Novum. Hierzulande war die Forschung über Nachrichtendienste und Spionage lange Zeit ein Minderheitenprogramm. Pionierarbeit leistete der Historiker Siegfried Beer an der Uni Graz, der das „Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies“ gründete. Dass sich aber Österreichs Politik und Nachrichtendienste groß am Aufbau einer wissenschaftlichen Expertise interessierten oder diesen gar unterstützten, war nicht der Fall.

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