Der österreichische Designer Arthur Arbesser ist während der Settimana della Moda in Mailand in aller Munde.
Es ist erst die dritte Kollektion, die Arthur Arbesser unter seinem eigenen Namen in Mailand präsentiert. Erfahrungen im Business konnte der Saint-Martins-Absolvent während seiner siebenjährigen Designtätigkeit für Giorgio Armani in der Vergangenheit aber bereits zur Genüge sammeln.
Vor drei Saisonen, kurz nach seinem 30. Geburtstag, habe er sich dazu aufgerafft, seinem Leben eine neue Wendung zu geben, sagt Arbesser am Rande seiner Kollektionspräsentation in der Wohnung eines befreundeten Architekten. "Besser jetzt als mit 45", meint er lachend, auch wenn der Schritt in die Selbstständigkeit natürlich stets, auf dem harten Mailänder Pflaster jedoch womöglich noch ein größeres ein Risiko darstellt.
Und es scheint gut zu laufen für den 31 Jahre alten Österreicher: Im Juli vergangenen Jahres hat er den Nachwuchswettbewerb "Who Is On Next?" der italienischen Vogue gewonnen. Seitdem kennt man seinen Namen in der Branche.
Ein Artikel von Suzy Menkes, der wohl einflussreichsten Modekritikerin der Welt, wird demnächst erscheinen. Auch das Wallpaper-Magazin war schon da. Und Kate Lanphear, Style Director des Luxusmagazins "T" der New York Times, interessiert sich am Freitagabend nach der Versace-Show und vor der Bulgari-Party eingehend für seine immerhin 50 Teile umfassende Kollektion.
Beeindruckend ist auch das Setting, in dem Arbesser seine Kollektion präsentiert: Ein befreundeter Architekt hat ihm seine stilvollst eingerichtete Wohnung zur Verfügung gestellt. Das Verwirr- und Verfangspiel der Blicke ist perfekt in einer Zimmerflucht mit durchbrochenen Wänden, die wie teilverspiegelte Flächen anmuten aber doch völlig unverglast sind.
"Die Verbindung zu Innenarchitektur und Design ist mir wichtig, Details inspirieren mich für meine Mode", unterstreicht Arbesser denn auch. Und die Besucher sind gleichermaßen angetan von den kunstfertig arrangierten und präsentierten Kollektionsteilen und der wirklich ungewöhnlichen Umgebung. "Alle meine Freunde unterstützen mich, überhaupt ist es unfassbar, wieviel Support ich allein in den letzten Tagen bekommen habe", freut sich Arbesser, der bislang vier Boutiquen in Russland und Italien beliefert.
Am Rande der ansonsten von großen, kommerziell ausgerichteten Marken dominierten Settimana della moda mag man bei Arbessers außergewöhnlicher Präsentation tatsächlich einem oft herbeigesehnten "Fashion Moment" beigewohnt haben - also einem jener Momente, in denen sich etwas Neues, wahrhaft Aufregendes abzuzeichnen beginnt.
In der Tat möchte man diesem ehrgeizigen jungen Mann wünschen, dass er erst am Anfang eines möglichst lang anhaltenden Höhenfluges steht.