Salzburg möchte nach dem 0:0 in der Schweiz im Achtelfinarückspiel gegen den FC Basel seine Offensivstärke demonstrieren. Schmidt: „Wir haben eine großartige Chance.“
Salzburg/Wien. Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen bestreiten Salzburg und der FC Basel das heutige Rückspiel (21.05 Uhr, live in ORF1, Sky) zum Europa-League-Achtelfinale. Nach dem 0:0 im Hinspiel vor sieben Tagen zeigten beide Teams am vergangenen Wochenende, dass sie die Kunst des Toreschießens immer noch blendend beherrschen. Salzburg fertigte den WAC 5:0 ab, mit dem gleichen Resultat fegte Basel über Aarau hinweg. Österreichs Tabellenführer und künftiger Meister konnte es sich dabei sogar leisten, den „zweiten Anzug“ anzuprobieren – nicht ohne Mehrwert. So wurden Stammspieler wie Kevin Kampl oder Sadio Mane geschont und gleichzeitig wurde doch für den Ernstfall, sprich Basel, geprobt.
Denn gegen die Schweizer ist Salzburgs Trainer Roger Schmidt zum Rotieren gezwungen. Von seiner ursprünglichen Viererkette wird heute nur Andre Ramalho den Rasen der mit 30.000 Zuschauern ausverkauften Red-Bull-Arena betreten. Martin Hinteregger (gesperrt), Andreas Ulmer (Bruch des Wadenbeinköpfchens) und Christian Schwegler (Muskelverletzung) dürften durch Franz Schiemer, Dusan Svento und Florian Klein ersetzt werden. In der Offensive kann Schmidt wieder aus dem Vollen schöpfen. Der Brasilianer Alan ist nach seinem Muskelfaserriss wieder fit, gegen den WAC wurde der Brasilianer noch vom Norweger Valon Berisha vertreten.
„Können Besonderes leisten“
Salzburgs Führungsriege ist überzeugt, den ersehnten Aufstieg ins Viertelfinale zu schaffen. „Es liegt nur an uns. Wir haben es bisher immer geschafft, uns auf den Punkt sehr stark zu fokussieren“, betonte Schmidt, der seine Spieler beim Vormittagstraining am Mittwoch mit einer Ansprache auf das „Spiel des Jahres“ einschwor. „Das ist ein besonderes Spiel und wir können Besonderes leisten. Ich habe das Team deshalb noch einmal darauf hingewiesen, welch großartige Chance wir haben.“
Erwartet wird wie schon im Hinspiel eine offene Auseinandersetzung zweier Teams, die einander auf Augenhöhe begegnen. „Jeder aus der Mannschaft weiß, dass wir auf dem obersten Level spielen müssen. Basel wird uns wieder alles abverlangen. Wir werden alles raushauen, was wir haben“, versicherte Sportdirektor Ralf Rangnick,
Auch der FC Basel vermutet die Fortsetzung eines leidenschaftlich geführten Duells. „Ich rechne mit einem ähnlichen Spiel wie vor einer Woche. Wir haben gesehen, wie mutig Salzburg nach vorn spielt, müssen erneut kompakt agieren, Mann gegen Mann dagegenhalten. Wir müssen Salzburg zeigen, dass der FC Basel auf dem Platz steht“, forderte FCB-Schlussmann Yann Sommer, der speziell vor der Anfangsoffensive des Gegners warnte. „Ich denke, Salzburg wird noch aggressiver als in Basel auftreten.“
Salzburg denkt nur an sich
Seitens der Schweizer hofft man auf Tore von Stürmer Marco Streller, der 32-Jährige hat im Hinspiel verletzungsbedingt noch gefehlt. „Ein schneller Spieler, der mit langen Bällen immer wieder gesucht wird. Aber für uns ist das nicht entscheidend. Wir müssen unser Spiel durchziehen“, bemerkte Schmidt, der auch der Schweizer Gefahr bei Standardsituationen nicht allzu viel Bedeutung beimessen wollte, nachdem vier von fünf Basler Toren gegen Aarau aus Eckbällen resultierten. „Wir wollen erst gar keine Ecken zulassen.“
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
Salzburg:Gulacsi/Klein, Ramalho, Schiemer, Svento/Ilsanker/Kampl, Leitgeb, Mane/Alan, Soriano.
Basel: Sommer/Philipp Degen, Sauro, Suchy, Ar. Ajeti/Elneny/David Degen, Frei, Diaz, Stocker/Streller.
Weitere Europa-League-Achtelfinale:
Anschi Machatschkala – AZ Alkmaar (Hinspiel 0:1), AC Fiorentina – Juventus Turin (1:1), Benfica Lissabon – Tottenham Hotspur (3:1), Viktoria Pilsen – Olympique Lyon (1:4), FC Valencia – Ludogorez Rasgrad (3:0), SSC Napoli – FC Porto (0:1), Betis Sevilla – FC Sevilla (2:0).
Die Auslosung der Viertelfinalpaarungen erfolgt am Freitag um 13 Uhr in Nyon und wird live auf Eurosport übertragen.
AUF EINEN BLICK
Salzburg empfängt heute (21.05 Uhr, live in ORF1, Sky) im Rückspiel des Europa-League-Achtelfinals den FC Basel. Das Hinspiel vor einer Woche endete 0:0. Österreichs designierter Meister muss in der Abwehr mehrere Umstellungen vornehmen, aus der ursprünglichen Viererkette ist nur Andre Ramalho einsatzbereit.
Beide Mannschaften absolvierten ihre Generalproben am vergangenen Wochenende erfolgreich und feierten in der Meisterschaft 5:0-Siege.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2014)
