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Viel Geld für Sterne? Streit um Comeback von Guide Michelin

Bisher werden nur Restaurants in Wien und Salzburg vom Guide Michelin bewertet.
Bisher werden nur Restaurants in Wien und Salzburg vom Guide Michelin bewertet.Clemens Fabry
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Alle Parteien wünschen sich, dass Michelin wieder in ganz Österreich Sterne verteilt. Heimische Restaurantguides wehren sich gegen öffentliche Förderung.

Wer wissen will, wo die besten Restaurants liegen, der schaut weltweit beim gleichen Restaurantführer nach: dem Guide Michelin. Seine (bis zu drei) Sterne sind international der Indikator dafür, wo es sich zu essen lohnt. Österreich ist hier allerdings nicht sehr präsent. Das liegt nicht zwingend an der mangelnden Qualität – sondern daran, dass Michelin seinen eigenen Österreich-Guide 2009 wieder eingestellt hat. Seitdem werden nur Restaurants in Wien und Salzburg mit Sternen bewertet. Eine Tatsache, die Gastronomen und Touristiker seit Langem beklagen.

Nun scheint ein Comeback des Guide Michelin in Österreich bevor zu stehen. Jedenfalls wünschen sich das alle Parteien im Tourismusausschuss: Denn das würde die internationale Sichtbarkeit des kulinarischen Angebots in Österreich steigern. Entsprechend soll mit den Herausgebern verhandelt werden, um den Restaurantführer 2025 wieder in ganz Österreich einzuführen.

„Bis zu einer Million“

So weit, so gut. Kritik kommt nun aber von den Herausgebern heimischer Restaurantführer. Es geht ums Geld: „Wenn ein kleineres Land wie beispielsweise Slowenien, Kroatien oder eben auch Österreich möchte, dass der Michelin-Guide wieder seine Sterne unter den Top-Köchen verteilt, muss dafür bezahlt werden. Bis zu einer Million Euro pro Jahr“, heißt es in einer Aussendung von Falstaff und Gault&Millau, die beide eigene Bestenlisten herausgeben.

Inwieweit mit dem Guide Michelin über eine öffentliche Förderung verhandelt wird, wie diese aussehen könnte und um welche Höhe es geht, ist nicht bekannt: Die Verhandlungen unterliegen der Verschwiegenheit. Eine Direktfinanzierung durch den Bund wäre laut Wirtschaftsstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) nicht zulässig.  

Ein Restaurant mit drei Sternen

Aktuell sieht das Sternbild in Österreich folgendermaßen aus: 15 Restaurants in Wien und Salzburg hat der Gourmetguide mit Sternen ausgezeichnet, ein einziges davon mit drei: das von Juan Amador in Wien-Grinzing. Zwei Sterne halten insgesamt sechs Restaurants: Mraz & Sohn, Konstantin Filippou, Silvio Nickol Gourmet Restaurant, Steirereck im Stadtpark, Ikarus und SENNS.Restaurant. Acht Restaurants haben einen Stern: [aend], Pramerl & the Wolf, Edvard, TIAN, APRON, Esszimmer, The Glass Garden und das Pfefferschiff 

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