Machtkampf

Ärztekammer: Gegner von Präsident Steinhart tritt zurück

Erik Randall Huber, Kurien-Obmann und zweiter Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, wirft nach den massiven Querelen das Handtuch.
Erik Randall Huber, Kurien-Obmann und zweiter Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, wirft nach den massiven Querelen das Handtuch. APA / Eva Manhart
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Knalleffekt. Im völlig entgleisten Machtkampf in der Ärztekammer Wien trat Kritiker Erik Randall Huber am Freitag überraschend zurück. Das stärkt die Fraktion von Kammer-Präsident Johannes Steinhart.

Irgendwann hat es Erik Randall Huber gereicht. Im erbittert geführten Machtkampf um die Führung der Wiener Ärztekammer gab der Gegner von Kammerpräsident Johannes Steinhart am Freitag, völlig überraschend, seinen Rücktritt als Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte bekannt. „Der Schaden für die Ärztekammer (Wien, Anm.) ist enorm. Deshalb will ich dem ein Ende setzen.“

Nach dem Putsch bei der vorigen Kuriensitzung müsse er auch zur Kenntnis nehmen, dass er als Kurienobmann keine Mehrheit mehr in seiner Kurie habe: „Mit meinem Rücktritt möchte ich zur Deeskalation beitragen.“ Gleichzeitig forderte der Vizepräsident der Ärztekammer Wien Kammerpräsident Steinhart auf, es ihm gleichzutun und zurückzutreten – damit die Kammer wieder in Ruhe arbeiten könne. Was ein frommer Wunsch bleiben dürfte, nachdem Steinhart in der Presse am Sonntag erklärt hatte: Selbst wenn die Hölle zufriert – er werde niemals zurücktreten.

Warum tritt Huber gerade jetzt zurück, womit er die Phalanx der Steinhart-Gegner massiv schwächt? Die Aufklärungsarbeit bei der Kurien-Tochter Equip4Ordi (die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen finanziellen Ungereimtheiten) sei nicht mehr zu stoppen. Damit habe er seine Aufgabe erfüllt, nun wolle er nicht mehr Teil dieses Machtkampfes sein, so Huber. Abgesehen davon habe er immer geplant, die Funktion des Kurienobmanns nur für ein Jahr zu übernehmen. Und dieses Jahr sei nun vorbei.

Gleichzeitig kritisierte Huber heftig die Geschäftsordnung der Ärztekammer Wien, die sie derzeit unregierbar macht. Konkret, dass führende Funktionäre wie der Präsident und ein Kurienobmann einer kleinen Kammer nur mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit abgewählt werden können, „während sogar der Vorsitzende des US-Repräsentatenhauses, Kevin McCarthy, mit einfacher Mehrheit abgewählt worden ist“.

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