Ruhe vor dem Sturm?

EU-Parlament hält Schweigeminute für Terroropfer ein

 Im Gedenken an die israelischen Terroropfer wird im EU-Parlament geschwiegen.
Im Gedenken an die israelischen Terroropfer wird im EU-Parlament geschwiegen.Reuters / Yara Nardi
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EU-Spitzenpolitiker, Abgeordnete und Mitarbeitende des EU-Parlaments halten eine Schweigeminute für die Opfer der Terrorangriffe auf Israel ab.

Aktuell laufen die Gespräche im EU-Parlament auf Hochtouren. Doch eine Minute lang wurde am Mittwoch inne gehalten. Um den israelischen Terroropfern zu gedenken, wurde vor Ort – sowie auch im Deutschen Bundestag – eine Schweigeminute abgehalten „Die Welt hat erlebt, wie Juden ermordet wurden, nur weil sie Juden waren - wieder einmal“, sagt EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola.

An der Schweigeminute vor dem Europaparlament in Brüssel beteiligten sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel. Metsola betonte, es gebe keine Rechtfertigung für Terrorismus. „Sie verschleppten junge Mädchen und Buben Sie nahmen ältere Überlebende des Holocaust und zerrten sie aus ihren Häusern. Sie haben tote Menschen wie Trophäen durch die Straßen paradiert“, so Metsola. Das sei Terror in seiner schlimmsten Form. Zum Abschluss der Schweigeminute wurden die israelische Nationalhymne sowie die Europahymne gespielt.

„Blutigster Tag in der Geschichte des Landes“

Am Gedenkakt in Berlin nahmen auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, teil. „Wir verurteilen die menschenverachtenden Terrorakte gegen Israel auf das Schärfste“, sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zu Beginn der Sitzung. Dieser Terror sei „durch nichts zu rechtfertigen und muss sofort beendet werden“, führte Bas aus. Alle von der Hamas verschleppten Geiseln müssten „umgehend freigelassen werden“. Es werde auch nicht akzeptiert, „wenn grausamste Verbrechen gegen Kinder, Frauen und Männer bei uns in Deutschland auf den Straßen oder im Netz gefeiert werden“. Israelfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland würden nicht akzeptiert.

An die Adresse des anwesenden Botschafters gerichtet versicherte die Bundestagspräsidentin „dem israelischen Volk, der Knesset und der israelischen Regierung die volle und uneingeschränkte Solidarität des Deutschen Bundestages“. Bas bekräftigte: „Wir stehen fest an der Seite unserer israelischen Freundinnen und Freunde.“

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) betonte anschließend nicht nur das Recht, sondern Israels „Pflicht, sich gegen diesen furchtbaren Terrorismus zu verteidigen“. Der vergangene Samstag, als der Großangriff begonnen hatte, sei „der wohl blutigste Tag in der Geschichte des Landes“. Deutschland habe all seine Unterstützung in jeglichen Bereichen angeboten. (APA/ere)

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