Jetzt blickt auch die Europäische Zentralbank wie gebannt auf den Ölpreis

EZB-Präsidentin Christine Lagarde.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde.APA / AFP / Fadel Senna
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Der Israelkonflikt macht den Währungshütern zunehmend Sorgen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) achtet laut Christine Lagarde vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen Israel und der Hamas auf den Ölpreis und seinen Einfluss auf die Gesamtinflation.

Das sagte die Präsidentin der Notenbank den Euroraum-Finanzministern am Montag in Luxemburg, berichten Insider mit Kenntnis der nichtöffentlichen Sitzung. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Während ölfördernde Länder wie Russland von einer Zuspitzung des Israel-Konflikts wirtschaftlich profitieren dürften, wäre eines solche für Nettoimporteure von Energieträgern wie die EU eine immense Belastung. Das Risiko steigender Ölpreise würde sowohl Europa als auch die USA treffen, sagte Lagarde auf der Sitzung, an der auch die US-Finanzministerin Janet Yellen teilnahm.

Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau erklärte letzte Woche, dass die Währungshüter in dieser Frage wachsam seien. Er betonte indessen den noch immer bestehenden klaren Abwärtstrend bei der Inflation. Der entscheidende Punkt sei, ob sich der Konflikt ausweiten werde.

Das Marktecho auf den Ausbruch des Krieges zwischen der Hamas und Israel fiel bislang gedämpft aus. Einige Analysten gehen jedoch davon aus, dass eine Eskalation der Krise den Ölpreis auf 100 Dollar pro Barrel treiben könnte.

Die Inflationsprognose der EZB vom September geht von einem Rückgang der Verbraucherpreis-Teuerung auf zwei Prozent im Jahr 2025 aus. Sie basiert auf einer Ölpreisschätzung von 82,70 Dollar je Barrel im Schnitt für das laufende Jahr und einem Rückgang auf 77,90 Dollar im Jahr 2025. (Bloomberg/est)

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