ATACMS-Rakete startet von einem M270-Werfer.
Ukraine-Krieg

Kiews neuer Hammer: US-Kurzstreckenraketen richten offenbar schwere Verluste bei den Russen an

Die Ukrainer haben mit heimlich aus den USA importierten Artillerie-Kurzstreckenraketen Typ ATACMS überraschend heftig zugeschlagen. Diese sollten einst Angriffswellen des Warschauer Pakts schon im Hinterland ausdünnen. Ihre jetzige Wirkung als angeblicher „Game Changer“ darf aber insgesamt nicht überschätzt werden.

Entwickelt wurde diese Waffe in der Spätphase des Kalten Kriegs, als es in westlichen Konzepten wie „Follow-on Forces Attack“ und „Assault Breaker“ darum ging, tief ins Hinterland des angreifenden Warschauer Pakts zu wirken und dessen Divisionen der zweiten und dritten Welle schon abzunützen, bevor sie die Front erreichten, und um Infrastruktur wie Brücken und Flugfelder zu zerstören.

Eingesetzt wurde sie erstmals 1991 im Zweiten Golfkrieg, als drei Dutzend davon auf irakische Stellungen verschossen wurden. Später folgten Einsätze im Irak 2003, in Afghanistan und zumindest 2016/17 gegen IS-Terrormilizionäre in Syrien und im Nordirak.

Nun erst, Jahrzehnte später, ist diese Waffe sozusagen gegen jenen Gegner geflogen, für den man sie einst geschaffen hat: die amerikanische Kurzstrecken-Artillerierakete ATACMS (Army Tactical Missile System) von Lockheed Martin. Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenski, sagte in der Nacht auf Mittwoch bei seiner regelmäßigen Videoansprache, dass sich ATACMS gegen die Russen als „sehr präzise erwiesen“ habe. „Heute geht ein besonderer Dank an die USA.“ Zuvor hatten russische Militärblogger gemeldet, russische Streitkräfte in der Süd- und Ostukraine hätten durch die Raketen Verluste erlitten. Doch um was geht es dabei eigentlich?

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