„Dass niemand erfriert“

Wien stellt im Winter 1000 zusätzliche Schlafplätze für Obdachlose zur Verfügung

In der Bundeshauptstadt gibt es in der kalten Jahreszeit 1700 Schlafplätze für Wohnungslose.
In der Bundeshauptstadt gibt es in der kalten Jahreszeit 1700 Schlafplätze für Wohnungslose.APA/Roland Schlager
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Mit Anfang November startet auch wieder das Kältetelefon und die Kälte-App. Sollte man Menschen sehen, die im Freien schlafen, kann man damit Hilfe rufen.

Ab 2. November stehen in Wien wieder über 1000 zusätzliche Schlafplätze für Obdachlose zur Verfügung. Darunter sind 992 Plätze für Einzelpersonen und Paare und 21 Familienplätze in insgesamt zwölf Notquartieren, berichtete Markus Hollendohner, Leiter der Wohnungslosenhilfe im Fonds Soziales Wien (FSW) am Mittwoch. Die Bevölkerung ist beim Antreffen von im Freien schlafenden Obdachlosen wie immer aufgerufen, über das Kältetelefon oder die Kälte-App Hilfe zu rufen.

Mit den im Vergleich zur wärmeren Jahreszeit zusätzlich geschaffenen Plätzen gibt es insgesamt knapp über 1700 Plätze für obdachlose Menschen, wurde bei der Pressekonferenz im Obdach Kastanienallee in Wien-Meidling betont. Außerdem bieten drei Wärmestuben mit 250 weiteren Plätzen Möglichkeiten, sich tagsüber im Warmen aufzuhalten.

Mit dem „Zeigefinger Hilfe leisten“

„Wir wollen, dass in dieser Stadt im Winter niemand erfrieren muss“, sagte Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Dafür würden sich viele Organisationen „besonders anstrengen“, betonte er bei der Präsentation des heurigen Winterpakets für Wohnungslose. Der Fonds Soziales Wien arbeite im Obdach- und Wohnungslosenbereich mit 33 Partnerorganisationen zusammen, erläuterte FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler. Ohne diese hätten „wir keine soziale Sicherheit in dieser Stadt“, lobte sie die Kooperation.

Mit Anfang November starten auch wieder das Caritas-Kältetelefon unter 01-4804553 und die FSW-Kälte-App, erläuterte Caritas-Direktor Klaus Schwertner. Mit der für den heurigen Winter erneuerten App „können Sie ganz niederschwellig mithilfe ihres Zeigefingers Hilfe leisten“, sagte Roland Haller, Geschäftsführer bei FSW Obdach. Beim Kältetelefon gab es laut Schwertner in der vorigen Saison 9700 Anrufe.

Laufend neue Hinweise bei Obdachlosen-Morden

Über den herumfahrenden Caritas-Kältebus werden Schlafsäcke, Isomatten und warme Kleidung verteilt. Ziel sei es aber, die Menschen in die Quartiere zu bringen, betonte Schwertner, der wie Hollendohner an die drei Messerangriffe auf Obdachlose mit zwei Toten im Sommer erinnerte. Deshalb seien bereits vor der kalten Jahreszeit zusätzliche Schlafplätze geschaffen und das Streetwork ausgebaut worden.

Aufgrund der kürzlich gestarteten Öffentlichkeitsfahndung mit Überwachungsbildern von einer Person, die sich beim dritten Tatort aufgehalten hatte, gehen laufend weitere Hinweise beim Landeskriminalamt ein, hieß es am Mittwoch bei der Polizei. Relevante neue Ermittlungserkenntnisse gab es aktuell nicht. (APA)

Informationen zur Kälte-App findet man hier.

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