Eine Absurdität: Wenn sich jemand zurückziehen soll, der gar keine formale Funktion hat. Weit brisanter sind aber Benkos enge Verbindungen zu den Parteien
René Benko dürfte sich wohl aus der Führung des Signa-Konzerns zurückziehen – wobei es schon eine besondere Absurdität darstellt, dass sich jemand zurückziehen soll, der gar keine formale Funktion hat. So offenbar informell, wie dieser Konzern geführt wird, sind auch die weitreichenden Verästelungen in die Politik. Ein ehemaliger Bundeskanzler (Alfred Gusenbauer, SPÖ) und eine ehemalige Vizekanzlerin (Susanne Riess-Hahn, FPÖ) haben Aufsichtsratsfunktionen, Neos-Finanzier Hans Peter Haselsteiner hält über seine Stiftung eine 15-Prozent-Beteiligung.
Weit brisanter sind aber die engen Verbindungen zu den Parteien – und da speziell zu den Türkisen. Je nachdem, wie es mit dem Konzern nun weitergeht, ist einiges an Sprengstoff für den anlaufenden Wahlkampf enthalten. Manches ist in Ansätzen schon bekannt, wie die Steuerstundung für die Möbelhandelskette Leiner oder eine mögliche Sonderbehandlung Benkos bei der Finanz, der die Staatsanwaltschaft bereits nachgeht. Anderes kommt vielleicht noch zum Vorschein.
Ein U-Ausschuss zur Causa Benko wäre jedenfalls keine Überraschung. Vielleicht kommt er sogar schon in den kommenden Wochen zustande.