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Warren Buffett sitzt auf 157 Milliarden Dollar Barmitteln

Warren Buffett ist 93 Jahre alt und einer der reichsten Menschen der Welt.
Warren Buffett ist 93 Jahre alt und einer der reichsten Menschen der Welt. J. Countess/Getty Images
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Die Investmentfirma Berkshire Hathaway des Milliardärs Warren Buffett legte ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor. Die Verluste gehen in die Milliarden, der operative Gewinn aber auch.

Warren Buffett hat ein gutes Händchen. Sonst wäre er nicht zu einem der reichsten Menschen der Welt avanciert. Aber auch ein Milliardär hat keinen Einfluss auf die globalen Aktienkurse, zumindest dann nicht, wenn er seine Positionen brav hält. Und so hat es Warren Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway im dritten Quartal ziemlich übel erwischt. Das Konglomerat musste im dritten Quartal einen Nettoverlust von 12,7 Mrd. Dollar hinnehmen. Das Minus ist damit vier Mal so hoch wie ein Jahr zuvor. Der Buchverlust belief sich sogar auf 23,5 Mrd. Dollar, nach 10,5 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.

Vor allem der Kursverlust der Apple-Aktie hat dem Imperium zugesetzt, weil dieser im Berichtszeitraum um rund zwölf Prozent nachgab. Berkshires Apple-Beteiligung beläuft sich auf in Summe rund 178 Milliarden Dollar. Auch andere von Berkshire Hathaway gehaltene Papiere verloren an Wert. Aufgrund derartiger Bewertungseffekte schwankt das Nettoergebnis der Firmengruppe des 93-jährigen Investors oft stark.

Kauft lieber eigene Aktien zurück

Dass die Buchverluste nicht voll durchgeschlagen haben, verdankte der Konzern profitablen Geschäften eigener Unternehmen. Weil etwa der Autoversicherer Geico für weniger Unfälle aufkommen musste und das Rückversicherungsgeschäft von einer vergleichsweise wenig schadensträchtigen Hurrikan-Saison profitierte, kletterte der operative Gewinn von Berkshire Hathaway um 41 Prozent auf 10,76 Milliarden Dollar. Auch der im vergangenen Jahr übernommene Spielzeughersteller Jazwares, der für seine Squishmallows-Plüschtiere bekannt ist, berichtete von guten Geschäften. Bei der Güterbahn BNSF schrumpfte der Gewinn hingegen aufgrund rückläufiger Nachfrage nach dem Transport von Konsumgütern.

Interessant ist auch, dass das Firmenimperium bei seinen Barmittelbeständen mit 157,2 Milliarden Dollar ein neues Rekordhoch erreicht hat. Das entspricht in etwa der Marktkapitalisierung von Disney oder Intel. Getrieben wurde das einerseits durch die in den USA hohen Zinssätze (der Leitzinssatz befindet sich in einer Spanne zwischen 5,25 bis 5,5 Prozent) und den Mangel an Investitionsmöglichkeiten. Letztere sind auch der Grund, warum Berkshire verstärkt auf Aktienrückkaufprogramme setzt, wofür im vergangenen Quartal 1,1 Mrd. Dollar ausgegeben wurde. In den ersten neun Monaten waren es gar sieben Milliarden Dollar.

Sieht man sich die Ergebnisse für die ersten neun Monate 2023 an, ist die Lage jedoch schon etwas erfreulicher: Dort gab es einen Gewinn von 58,6 Mrd. Dollar, nach einem Verlust von 40 Mrd. Dollar.

Aktie merklich im Plus

Anleger beobachten Berkshire sehr genau, da die Unternehmensergebnisse häufig die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung widerspiegeln – einfach weil das Investmentportfolio breit gestreut ist und von Coca-Cola über den Eisenbahnbetreiber BNSF bis hin zu Apple reicht. Die Berkshire-Aktie ist in diesem Jahr um rund 14 Prozent gestiegen und hat sich damit im Gleichklang mit dem breiten US-Index Standard & Poor‘s 500 entwickelt, der ebenfalls um 14 Prozent zulegte.

Buffett leitet Berkshire bereits seit dem Jahr 1965. Mit einem Nettovermögen von rund 117,5 Milliarden Dollar steht er laut dem Magazin Forbes weltweit an fünfter Stelle. Die Strategie des Unternehmens liegt darin, Unternehmen zu kaufen, die über eine beständige Ertragskraft, gute Eigenkapitalrenditen und ein fähiges Management verfügen.

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