Kunstlicht

Schiele-Restitutionen: Staat mahnt Museen zur „größeren Vorsicht“ bei Leihgaben in die USA

Brachte Donnerstagabend das höchste Auktionsergebnis der Schiele-Blätter: „Ich liebe Gegensätze“, Ausschnitt aus dem Selbstporträt von 1912, 10,99 Millionen Dollar.
Brachte Donnerstagabend das höchste Auktionsergebnis der Schiele-Blätter: „Ich liebe Gegensätze“, Ausschnitt aus dem Selbstporträt von 1912, 10,99 Millionen Dollar. Christie‘s
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Die Rollen im Fall Grünbaum wurden verteilt: der gute Staatsanwalt, die Opfer und das böse Österreich.

Soll so ein Happy End aussehen? Donnerstagabend in New York wurden bei Christie‘s – ohne neue Rekorde –die ersten drei von sieben Schiele-Zeichnungen versteigert, die im September medienwirksam im Büro der Staatsanwaltschaft Manhattans von mehreren US-Museen und -Sammlern an die Erben des von den Nazis ermordeten Kabarettisten Fritz Grünbaum zurückgegeben worden waren.

»Für Leihgaben in die USA rät das Ministerium zur „größeren Vorsicht“.«

„Freiwillig“, hieß es. Dem gingen Beschlagnahmen von Schiele-Werken derselben Provenienz in anderen US-Sammlungen voraus. Der Druck war nach einem bestechend guten Drehbuch aufgebaut worden, die Rollen perfekt verteilt: Die Erben eines NS-Opfers, seit Jahrzehnten gegen das Unrecht kämpfend. Der Staatsanwalt, ein US-Marine und Kriegsheld, der sich den Kampf gegen Raubkunst zur Lebensaufgabe macht. Österreich, das als ewiggestrig vorgeführt wird. Siehe der lange Streit um Klimts „Goldene Adele“, tatsächlich schon verfilmt.

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