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Durch die Brigittenau mit Podcaster Richard Hemmer: Die erste elektrische Bim und der „günstigste“ Döner der Stadt

Richard Hemmer erinnert sich gerne an seine zahlreichen Mittagspausen auf dem Hannovermarkt zurück.
Richard Hemmer erinnert sich gerne an seine zahlreichen Mittagspausen auf dem Hannovermarkt zurück. Carolina Frank
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Mit dem Podcaster Richard Hemmer von „Geschichten aus der Geschichte“ auf den Spuren seiner studentischen Vergangenheit im 20. Bezirk. Wie der Historiker das Wallensteinviertel heute sieht.

Es beginnt zu schneien, als sich Richard Hemmer beim Döner-Stand am Wallensteinplatz Ecke Jägerstraße einfindet, um diesen Teil des 20. Bezirks zu erkunden. Von hier ist es nicht weit zum Alsergrund: Lediglich der Donaukanal samt Friedensbrücke trennt den 9. vom 20.. Bezirk, Dennoch beginnt hier, an der Wallensteinstraße stadtauswärts, die nach nach dem böhmischen Feldherren Wallenstein benannt wurde, ein anderes Wien – ein zwar weniger betuchtes und glanzvolles, aber nicht minder interessantes.

Von 2000 bis 2009 wohnte der Historiker und Podcast-Host von „Geschichten aus der Geschichte“ auf ebendieser, Brigittenauer Seite des Kanals. „Bis auf einige Geschäftslokale und die mit einer gewissen Beständigkeit wechselnden Betreiber des Imbisstands bei der Bim-Station der Linie 5, hat sich seit meiner Übersiedelung vom 20. in den 17. kaum etwas verändert“, sagt Hemmer. Er wohnte vor mehr als 14 Jahren in einer Quergasse zur Friedensbrücke (auf 50 Quadratmetern für rund 600 Euro Miete). Blickrichtung Wallensteinplatz, der viel zu oft bloß als erweiterte Verkehrsfläche wahrgenommen wird, obwohl er von durchaus repräsentativen Hausfassaden begrenzt ist.

Döner und Eisbär

Jene, die es von den inneren Bezirken in die Brigittenau verschlägt, kommen meist wegen dem Varietétheater Vindobona, dem Kulturcafé Frame, dem Restaurant Mraz & Sohn sowie dem Tex-Mex-Lokal Hacienda Ephemer. Hinter einem Baugerüst ist der Eingang ins Vindobona erkennbar. „Was viele nicht wissen, hier gibt es eine gute Frühstückskarte“, erzählt der in Vorarlberg aufgewachsene Podcaster. Mit seinem Faible für Kulinarik hält Hemmer dann doch nicht hinterm Berg. Es lockt ihn zum nahegelegenen und „weniger pittoresken“ Hannovermarkt. „Hier gab es vor einigen Jahren noch den besten und vor allem günstigsten Döner der Stadt, um 1,50 Euro“. Trotz eisiger Temperaturen sind die Marktstände gut bestückt – mit Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse.

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