COP28

Klimakonferenz läutet „historisches“ Ende des fossilen Zeitalters ein

Ahmed al Jaber hat in seinen Augen ein historisches Ergebnis erreicht.
Ahmed al Jaber hat in seinen Augen ein historisches Ergebnis erreicht.APA / AFP / Giuseppe Cacace
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Der Kompromiss ist geschafft: Die Weltgemeinschaft einigt sich auf eine „Abkehr“ von Öl, Gas und Kohle. Einige Schlupflöcher haben es dennoch in den Abschlusstext geschafft.

Sultan Al Jaber wollte ein „historisches Ergebnis“ – er, der diesjährige Präsident und Veranstalter der Klimakonferenz in Dubai und Chef des größten emiratischen Ölkonzerns, auf den die Welt so skeptisch geschaut hatte. Auch wenn das Endergebnis nicht den ganz klaren Ausstieg aus fossiler Energie bedeutet, den sich Klimaschützer, Wissenschafter und auch viele Mitgliedsstaaten erhofft hatten, sich mit geduckten Schultern wieder von der Weltbühne verabschieden muss sich Al Jaber auch nicht.

Was tatsächlich historisch ist: Erstmals werden alle fossilen Brennstoffe Öl, Gas und Kohle –als Hauptverursacher der Klimakrise unbestritten – in einem Schlussdokument einer Klimakonferenz überhaupt wörtlich genannt – und die Weltgemeinschaft will gleichzeitig auch ihr Ende einläuten.

Der Kompromiss lautet „Abkehr“ von Kohle, Öl und Gas statt „Ausstieg“ oder „Abbau“. Genau um diese Worte war auf dem riesigen Konferenzgelände ein erbitterter Streit zwischen „Progressiven“ rund um EU, USA und vulnerablen Staaten sowie ölproduzierende Länder entbrannt. Nun findet sich in dem Dokument auch ein Bekenntnis zur Wissenschaft und der Klimaneutralität bis 2050. Ein starkes Signal, dass das fossile Zeitalter nun tatsächlich seinem Ende zugehen werde, sind sich Beobachter einig.

Al Jaber, der Inszenierer

Es mag Kalkül von Al Jaber gewesen sein, am Montag einen Entwurf zu veröffentlichen, der, so urteilten zumindest Umweltorganisationen, die deutliche Handschrift von OPEC-Lobbyisten trug. Um dann einen intensiven Verhandlungstag (und -nacht!) später doch noch einen passableren Text vorlegen zu können, der eher einem Kompromiss gleichkommt. Mit Spannung wurde die große Versammlung am Mittwochvormittag erwartet, war doch bis zum Schluss nicht klar, ob tatsächlich alle Mitglieder zustimmen würden.

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