Regionalpolitik

Niederösterreich: Landesregierung will „wirtschaftliche Aufholjagd“ starten

LH von Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), LHStv Stephan Pernkopf (ÖVP) und LHStv. Udo Landbauer (FPÖ)
LH von Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), LHStv Stephan Pernkopf (ÖVP) und LHStv. Udo Landbauer (FPÖ) APA / APA / Tobias Steinmaurer
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Investitionen sollen unter anderem in den Wohnbau und die Kinderbetreuung fließen.

Niederösterreich will mit Investitionen und gezielten Förderprogrammen die Konjunktur ankurbeln. Ziel sei, dass das „zarte Pflänzchen des Wirtschaftswachstums“ weiter gut gedeihe, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) anlässlich einer Klausur der Landesregierungsmitglieder von ÖVP und FPÖ am Mittwoch in Lilienfeld. Ihr Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) betonte: „Wir starten in Niederösterreich eine wirtschaftliche Aufholjagd.“

Das Motto laute „volle Kraft voraus für unsere Familien, Arbeiter und Angestellten sowie für unsere Betriebe“, sagte Landbauer anlässlich der Klausur, an der auch die Spitzen von AMS, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung in Niederösterreich teilnahmen. Angesichts der Konjunktur „sind wir auch auf Landesebene umso mehr gefordert, starke Impulse zu setzen und gegenzusteuern“, betonte der Freiheitliche.

366 Millionen Euro für den Wohnbau

Über 366 Millionen Euro an Investitionen fließen in den Wohnbau, mehr als 244 Millionen Euro in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, hielt Mikl-Leitner in einer Pressekonferenz beim Dach- und -Fassadenunternehmen Prefa fest. Land und Gemeinden stellen 2024/25 über 160 Millionen Euro für die Kinderbetreuungsoffensive zur Verfügung, 100 Millionen Euro gehen etwa in den Breitbandausbau. Landbauer verwies auf Millionen-Investitionen in die Mobilitäts-Infrastruktur.

Das Land kann damit laut EcoAustria bis zu 3,4 Milliarden Euro an Investitionen durch Private auslösen. Rund vier Prozent des niederösterreichischen Bruttoregionalproduktes werden mit Investitionen des Landes erzielt. Der größte Anteil der Wirkung entfällt mit rund 62 Prozent auf die Bauwirtschaft, wie eine Kurzstudie im Auftrag der Landesregierung ergeben hat. Die vom Konjunkturabschwung besonders betroffene Branche erhalte damit „Rückenwind und Unterstützung“, sagte Mikl-Leitner.

Gezielt gefördert werden Investitionen in Nachhaltigkeit und Digitalisierung, etwa mit der Offensive „digi4wirtschaft“, die fortgesetzt wird. Zudem gibt es eine „Einstiegshilfe“ für erste Innovations- und Forschungsaktivitäten in einem Unternehmen. Insgesamt werden heuer 22 Millionen Euro an Wirtschaftsfördermitteln zur Verfügung gestellt. Zudem sollen Brachflächen für Betriebsansiedelungen recycelt werden. Ziel ist laut Mikl-Leitner, Niederösterreich zu einer der führenden smarten und nachhaltigen Regionen in Europa zu machen.

Im Bereich Arbeitsmarkt wird die Lehrlingsförderung für „Spätberufene“ geöffnet. Bisher war diese an die Familienbeihilfe gekoppelt. Bei der Bildungsförderung „NÖ Lehre Plus“ wurde die Unterstützung auf bis zu 80 Prozent der Kurskosten erhöht. Um Missbrauch von Fördergeldern zu verhindern, gelten laut Landbauer seit Jahresbeginn in Niederösterreich Verschärfungen bei Weiterbildungsmaßnahmen. Erforderlich sind Deutschkenntnisse zumindest auf B1-Niveau, mindestens 75 Prozent Anwesenheit und ein dauerhafter Wohnsitz von mindestens sechs Monaten vor und während der Ausbildung. (APA)

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