Transaktion

Nun will der nächste russische Milliardär einen europäischen Fußballclub verkaufen

Dmitrij Rybolowljew.
Dmitrij Rybolowljew. Imago
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Der Tycoon Dmitrij Rybolowljew sucht einen Käufer für den AS Monaco. Trainiert wird der Club von einem Österreicher.

Einst begehrte Investitionsobjekte, um das internationale Prestige russischer Tycoons zu heben und Teile ihres Vermögens im Ausland zu horten, gehen renommierte europäische Fußballclubs seit dem Ukraine-Krieg und der Abwendung Russlands von Europa zunehmend über den Ladentisch in neue Hände. Der jüngste Fall: AS Monaco. An ihm hält der Milliardär Dmitrij Rybolowljew die Mehrheit. Und diese will er nun abschütteln. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf die französische Zeitung Les Echos am Montag schreibt, hat Rybolowljew ein Beratungsunternehmen beauftragt, die Möglichkeit eines Verkaufs seiner Mehrheitsbeteiligung am Fußballverein AS Monaco zu prüfen, da potenzielle Käufer daran interessiert sind.

Les Echos hatte am Sonntag berichtet, dass Rybolowljew - einer der wenigen russischen Tycoons, gegen den keine Sanktionen verhängt wurden, da er das Land vor mehr als zehn Jahren verlassen hat - im vergangenen Jahr mindestens zwei Angebote für den Verkauf seiner Anteile von amerikanischen Investoren erhalten hat.

Rybolowljews Unternehmen hat die Investmentbank Raine Group zu seinem exklusiven Finanzberater ernannt, während es „strategische Alternativen für seinen Anteil am Klub untersucht, nachdem es unaufgefordert eingehendes Interesse erhalten hat“, heißt es laut Bloomberg in einer per E-Mail übermittelten Erklärung des Familienbüros des Tycoons. „Es kann nicht zugesichert werden, dass die strategische Prüfung zu einer Transaktion mit dem Klub führen wird“, heißt es weiter, ohne weitere Details zu nennen.

Von Adi Hütter trainiert

Der 57-jährige Tycoon, der in Monaco lebt und sein Vermögen in der russischen Kaliumindustrie gemacht hat, erwarb 2011 einen Anteil von 67 Prozent an AS Monaco und verpflichtete sich damals, in den nächsten vier Jahren mindestens 100 Millionen Euro in den Verein zu investieren. Der AS Monaco ist einer der erfolgreichsten Klubs in Frankreichs erster Liga und hat bisher acht Titel gewonnen. Seite Mitte des vergangenen Jahres wird er vom österreichischen Ex-Fußball-Profi Adi Hütter trainiert.

Die Clubs und die Russen

Zurück zu Clubverkäufen: Raine Group hat sich einen Ruf als Berater bei großen Sportgeschäften erworben, zuletzt beim Verkauf der Anteile von Manchester United an den Milliardär Jim Ratcliffe. Im Jahr 2022 wickelte das Unternehmen den Verkauf des FC Chelsea im Auftrag des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch ab.

Schon zuvor, im Jahr 2018 verkaufte der russische Milliardär Alischer Usmanow seinen Anteil am britischen Club Arsenal. Im August 2007 hatte er ihn zusammen mit seinem Geschäftspartner Farhard Moshiri übernommen.

Zwar nicht Anteilseigner, aber Hauptsponsor war der russische Gazprom-Konzern lange Zeit beim deutschen FC Schalke 04. Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs gab Schalke bekannt, sich vorzeitig von Gazprom zu trennen. (Bloomberg/est)

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