Interview

„Er bot mir drei Millionen Euro. Ich lehnte ab“

Joe Tiner erlernte die seltene Art des Heißluftröstens bei einem US-Pionier und perfektionierte sie mit selbst gebauten Röstmaschinen.
Joe Tiner erlernte die seltene Art des Heißluftröstens bei einem US-Pionier und perfektionierte sie mit selbst gebauten Röstmaschinen.Thomas Oberleitner/Chromecube
  • Drucken

Kaffeeröster Josiah Tiner, Sohn eines US-Offiziers, will mit seiner Rösttechnik vom steirischen Spielberg aus in die Kaffee­geschichte eingehen. Der „Presse“ erzählt er von seinem verschlungenen Lebensweg, seinem US-Charakter und seinem Geld.

„Die Presse“: Sie sprechen als Amerikaner steirischen Dialekt? Fast wie ein umgekehrter Frank Stronach.

Josiah Tiner: Ich bin in Kansas geboren und war dort bis zum sechsten Lebensjahr. Dann sind wir vier Kinder mit den Eltern eine Zeit lang quer durch Amerika gereist, weil meine Eltern in ihrer freikirchlichen Community Co-Financiers für ein Gasthofprojekt in Salzburg suchten. Und Anfang der 1990er-Jahre sind wir in Salzburg gelandet.

Warum Salzburg?

Mein Vater, eigentlich ein Panzerfahrer im Offiziersrang, ließ sich auf der damaligen US-Militärbasis am Chiemsee in Bayern stationieren und diente dort als Militärseelsorger. Gewohnt aber haben wir im Salzburgischen Großgmain, wo meine Eltern eben diesen Gasthof mit 180 Betten gekauft sowie renoviert hatten und bewirtschafteten. Mein Vater pendelte fortan zwischen Gasthof und Militärbasis am Chiemsee. Eine etwas schräge Geschichte, nicht wahr?

Definitiv. Die Militärseelsorge war Vaters Hauptberuf?

Ja, und die Mutter hat den Gasthof mit Pension geführt. Und wir haben geholfen. Unsere Gäste waren vorwiegend englischsprachig – teils direkt aus den USA, teils von den Militärbasen in Deutschland. Das war mein Leben bis 16.

Und dann?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.