Von Pocher bis Presley

Wer kommt zum Opernball?

Elina Garanca beim Opernball 2011
Elina Garanca beim Opernball 2011Reuters (Lisi Niesner)
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Der Wiener Opernball steht heuer wieder im Zeichen der Musik und der guten Sache. Einige VIP-Gäste haben ihr Kommen bereits angekündigt, darunter natürlich Priscilla Presley und Alexander Van der Bellen.

Ausverkauft bis auf die letzte Restkarte geht am Donnerstag der 66. Wiener Opernball über die Bühne. Für die Eröffnung konnte die Staatsoper die Superstars Elina Garanca und Piotr Beczala gewinnen. Auch das offizielle Österreich ist wieder vertreten: Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird kommen, auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Baumeister Richard Lugner bringt heuer Priscilla Presley, die Ex-Frau von Elvis Presley, über die erst kürzlich ein Film erschien.

Nach einem Ausflug in die Welt der Operette im vergangenen Jahr steht heuer wieder die Oper selbst im Mittelpunkt der Eröffnung. Dass sich mit Garanca und Beczala gleich zwei Größen des Metiers einfinden, spricht wohl auch für die Einzigartigkeit des Abends. „Natürlich ist es etwas Besonderes. Wo sonst auf der Welt könnten denn ein Opernhaus und seine Stars so im Mittelpunkt stehen? Sodass es sogar eine stundenlange Fernsehübertragung gibt, die, wenn man alle ihre Teile zusammennimmt, immer wieder die meistgesehene Sendung des Jahres ist? Das ist halt auch Wien. Es hat schon einen Grund, wenn sich alljährlich herausragende Bühnenkünstler ehrenamtlich zur Verfügung stellen, um diesen Ball zu einem Ereignis zu machen“, sagte Direktor, Bogdan Roščić, der Nachrichtenagentur APA.

Politisch ist der heurige Opernball hochrangig, aber eher schmal besetzt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird dem Event mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer die Ehre erweisen. Neben ihr wird das Staatsoberhaupt seinen montenegrinischen Amtskollegen Jakov Milatović zu Gast haben. Bei Bundeskanzler Karl Nehammer war vorderhand nur klar, dass er mit seiner Frau Katharina Nehammer den Ball besucht. Über mögliche Gäste hüllte man sich in Schweigen.

Kogler kommt nicht

Wie üblich am Tanzparkett wird Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zu finden sein. Ihr Gast ist die Regierungsrätin Liechtensteins für Äußeres, Dominique Hasler. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bringt Mathias Cormann mit in der Oper. Der Australier ist Generalsekretär der OECD. Begleitung von Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) ist ihr Ehemann. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) bittet die Außenministerinnen Belgiens, Hadja Lahbib, und Finnlands, Elina Valtonen, zum Tanz. Der für Kultur zuständige Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) lässt den Ball aus, ihn vertritt Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne).

Die Promi-Logen sind bisher ebenfalls überschaubar: Baumeister Richard Lugner bringt eben Priscilla Presley in die Oper. Ihre ersten Auftritte wird Presley bereits am Mittwoch bei einer Pressekonferenz und einer Autogrammstunde absolvieren, freilich in der Lugner City. Gröbere Probleme gab es im Vorfeld nicht. „Sie dürfte recht zuverlässig sein“, meinte der Baumeister. Zudem bereite sich Lugner bereits auf einen Tanz mit Presley vor. Nach dem Mittellogen-Interview mit dem ORF habe Presley ihm angekündigt, aufs Parkett gehen zu wollen. Daher habe er seine Tanzkünste nun unter anderem mit einer Privatstunde bei einer Tanzlehrerin aufgefrischt.

Wer hat den besseren Stargast?

Auch Heino wird den Ball zum ersten Mal besuchen. Es ist der erste öffentlichen Auftritt des Barden nach dem Tod seiner Frau Hannelore. „Ich möchte den großen Volkssänger wieder einmal lachen sehen. Die Zeit momentan ist bestimmt nicht leicht für Heino, da tut ein bisschen Abwechslung sehr gut“, sagte sein Gastgeber, der deutsche Unternehmer Markus Deussl. Ebenfalls aus Deutschland kommt der schrille Designer Harald Glööckler – mittlerweile ein Stammgast. Der Entertainer Oliver Pocher wird neben Heino in der Loge des deutschen Unternehmers Markus Deussl Platz nehmen. 

Helmut Werner und Markus Deussl haben für den Opernball am 8. Februar offenbar noch weitere Gäste im Köcher, die am Wochenende verkündet werden sollen. „Es wird groß“, kündigte Werner am Freitag an. Die Idee, den Opernball zu besuchen, hatten Deussl und Werner übrigens angesichts der „Absagenflut“. „Der Opernball drohte, langweilig zu werden“, sagte Werner.

Richard Lugner ist angesichts der Konkurrenz, die pikanterweise von seinem Beinahe-Schwiegersohn eingefädelt wird, noch ruhig. „Ich bringe eine Frau, die noch nicht oft in Wien war. Heino ist weder eine Frau noch selten in Österreich“, meinte er zur APA. Er räumte aber ein, dass seine Tochter Jacqueline und Werner damals nicht im Guten auseinandergegangen sind. Werner wolle aber auch kein böses Blut mit dem Baumeister. „Das ist zehn Jahr her, ich habe mit dem Kapitel Lugner längst abgeschlossen, er sollte das auch machen“, so der Manager.

Spenden für Menschen in Not

Der Ball setzt neuerlich eine soziale Note: Jeder Besucher und jede Besucherin leistet dazu einen Beitrag – und zwar mit dem Erwerb der Eintrittskarten (Aufschlag von 35 Euro pro Ticket) und der Konsumation am Ball (zehn Prozent Aufschlag auf die Gastronomie). Mit dem Geld wird erneut „Österreich hilft Österreich“ unterstützt, eine von ORF und den führenden Hilfsinstitutionen Caritas, Diakonie, Hilfswerk Österreich, Österreichisches Rotes Kreuz und Volkshilfe getragene Initiative, die in Not geratenen Menschen hilft. Vergangenes Jahr wurden 600.000 Euro überwiesen.

Bereits zum vierten Mal ist die oberösterreichische Tanzschule Santner unter der Leitung von Maria Angelini-Santner und Christoph Santner für die Choreographie des Jungdamen- und Jungherren-Komitees verantwortlich – ebenso für den Komitee-Einzug sowie den Eröffnungswalzer. Swarovski steuerte für die Debütantinnen erneut die einzigartigen Tiaras als Kopfschmuck bei.

Im ORF führen wieder Mirjam Weichselbraun, Andi Knoll und Teresa Vogl durch den Opernballabend. Sie werden erstmals von „Seitenblicke“-Redakteurin Marion Benda unterstützt. Für den Kommentar sorgen einmal mehr Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz. Vergangenes Jahr verfolgten 1,6 Millionen Zuseherinnen und Zuseher die Übertragung.

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