Kupjansk

Russland plant vor der Präsidentschaftswahl eine Großoffensive in der Ukraine

Die Besatzung eines Tornado-S-Mehrfachraketenwerfers einer Garde-Raketenartillerie-Brigade des russischen Militärbezirks West im Raum Kupjansk am 3. Dezember 2023.
Die Besatzung eines Tornado-S-Mehrfachraketenwerfers einer Garde-Raketenartillerie-Brigade des russischen Militärbezirks West im Raum Kupjansk am 3. Dezember 2023.Imago / Russian Defence Ministry
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Wie das US-Magazin „Forbes“ berichtet, bringt Russland Hunderte Panzer vor Kupjansk in Stellung. In der Zeit vor der Präsidentschaftswahl, bei der Wladimir Putin erneut antritt, soll es so Erfolgsmeldungen aus der „speziellen Militäroperation“ geben.

Die Ukraine ist längst im Verteidigungsmodus. Von der Frühlingsoffensive 2023 ist wenig über. Präsident Wolodomyr Selenskij überlegt, die Militärführung auszutauschen. Und Russland bereitet sich in des darauf vor, Erfolgsmeldungen von der sogenannten „speziellen Militäroperation“ rechtzeitig im Wahlkampf von Wladimir Putin zu produzieren. Mitte März wählen die Russen ihren Präsidenten - Wladimir Putin gilt einmal mehr als Favorit. Was angesichts der unterdrückten bzw. von Putin kontrollieren Presse und inhaftierter Opposition nicht überraschend ist. Der sich in die Länge ziehende Konflikt samt Tausenden toten Soldaten ist für Putin dennoch auch innenpolitisch eine Last. Rückenwind soll da eine groß angelegte Offensive bei der Stadt Kupjansk bringen.

Das US-Magazin „Forbes“ berichtet von mehr als 500 Panzern, 600 Kampffahrzeugen, Hunderten Haubitzen und 40.000 Soldaten, die in der Ostukraine in Stellung gebracht werden. Das Ziel scheint zu sein, den gesamten Oblast Charkiw zurückzuerobern. 2022 war die Region schon einmal in russischer Hand, ehe eine ukrainische Gegenoffensive viele Gebiete zurückerobern konnte.

Rückeroberung von Teilen Charkiws

„Die Russische Föderation plant, bis März 2024 die gesamten Gebiete Donezk und Luhansk sowie einen Teil des Gebiets Charkiw bis zum Fluss Oskil einzunehmen“, erklärt das Ukrainische Zentrum für Verteidigungsstrategien „Forbes“ zufolge. Der Fluss fließt von Norden her durch Kupjansk. Ein Stück von Charkiw wäre ein Wahltagsgeschenk der russischen Armee in der Ukraine an Putin.

Für die Ukraine verteidigen Teile von etwa zehn ukrainischen Brigaden die Stadt Kupjansk - im Norden von der 3. Panzerbrigade und im Süden von der 4. Panzerbrigade unterstützt. Es handelt sich um eine bedeutende Streitmacht mit rund 20.000 Soldaten und Hunderten von Panzern, Kampffahrzeugen und Haubitzen. Problematisch dürfte aber die Versorgung mit Munition sein.

Das ermöglicht Russland, die Artillerie unbesorgt zu positionieren und abzufeuern - ohne mit massivem Gegenbeschuss rechnen zu müssen. „Diese Situation ermöglicht es Russland, ein bekanntes Vorgehen durchzuführen: die systematische Zerstörung städtischer Gebiete, um sie unangreifbar zu machen“, erklärte das ukrainische Analyseteam „Frontelligence Insight“. Und Russland habe damit schon begonnen: „Unsere Satellitenbilder zeigen anhaltende und intensive Artillerieschäden rund um Kupjansk“, berichtet das Analyseteam.

>> Der Artikel im „Forbes“-Magazin

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