Verkehrsprojekt

Stadtstraße: Soft Opening noch heuer

Räumung der besetzten Stadtstraßen-Baustelle im Jahr 2022.
Räumung der besetzten Stadtstraßen-Baustelle im Jahr 2022.Imago / Via Www.imago-images.de
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Ein Drittel der Bauarbeiten ist abgeschlossen, ein Teilstück wird heuer befahrbar. Der Stadt Wien zufolge wird die umstrittene Straße wie geplant bis 2026 fertig.

Die Proteste gegen die Stadtstraße sind schon länger verstummt, nun schreitet das Wiener Infrastrukturprojekt voran. Beim Baufortschritt habe man etwa ein Drittel hinter sich gebracht, sagte Stadtstraßen-Sprecher Herwig Keppel am Montag zur „Presse“. Eine kleine Teilstrecke wird voraussichtlich noch heuer fertig werden – und bereits befahrbar sein.

Dabei handelt es sich um ein etwa 250 Meter langes Stück Straße zwischen der Anschlussstelle Hirschstetten und der Süßenbrunner Straße. Der Verkehr, der momentan über die Hirschstettner Straße geleitet wird, werde dann bereits über die neue Stadtstraße fahren können. Einer Eröffnung der Stadtstraße komme das aber noch nicht gleich, sagte Keppel.

Bauende 2026

Diese lässt noch etwas auf sich warten. Das geplante Fertigstellung ist für 2026 angesetzt, Spekulationen, dass sich dieses verzögern werde – der ORF hatte berichtet – dementierte Keppel gegenüber der „Presse“. Zwar seien auch die Bauarbeiten an der Stadtstraße wie überall in der Baubranche von Lieferengpässen und der Teuerung betroffen, die Probleme seien aber „beherrschbar“. „Stand jetzt ist das Bauende 2026“, so Keppel.

Besonders intensiv würden sich die Bauarbeiten an den beiden Tunneln gestalten, die gut die Hälfte der 3,3 Kilometer langen Straße ausmachen werden. Beide Tunnel sollen im kommenden Jahr fertig werden.

Die Stadtstraße soll, einmal fertig, die Südosttangente mit der Seestadt verbinden und eine Anbindung für neue Wohngebiete darstellen. Ortskerne wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee sollen, so die Stadt Wien, gleichzeitig vom Durchzugsverkehr entlastet werden.

Die ursprünglich als Verbindungsstück zwischen Tangente und der nun bis auf Weiteres gestoppten Lobau-Autobahn (S1) geplante Straße stand schon vor Baubeginn unter starker Kritik von Klimaschützern. Eine weitere Straße würde demnach nicht entlasten, sondern lediglich mehr Autoverkehr produzieren, zu einem höheren CO2-Ausstoß führen und somit nicht im Einklang mit den Klimazielen der Stadt stehen, kritisierten etwa Verkehrs- und Klimawissenschaftler.

Eigener Sprecher für Straße

Der Protest gegen das Straßenprojekt gipfelte in der monatelangen Besetzung von mehrere Baustellen, die Anfang 2022 im Auftrag der Stadt Wien letztlich geräumt wurden. Federführend in die Proteste involviert war die Klimaaktivistin und heutige EU-Spitzenkandidatin der Grünen, Lena Schilling. Für die Stadt Wien entpuppte sich der Umgang mit den Aktivisten zum PR-Desaster. Wohl auch ein Grund, warum man sich mit Stadtstraßen-Sprecher Keppel für das Projekt einen eigenen PR-Fachmann zukauft.

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