Morgenglosse

Nvidia steigt und steigt – ist es jetzt nicht eh zu spät?

Die leistungsstarken Grafikprozessoren von Nvidia werden für Anwendungen künstlicher Intelligenz benötigt.
Die leistungsstarken Grafikprozessoren von Nvidia werden für Anwendungen künstlicher Intelligenz benötigt. Bloomberg
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Nvidia-Aktien sollte man jetzt besser haben statt erst kaufen müssen. Doch was tut man, wenn man noch keine hat?

Es gab kaum eine Phase in den vergangenen Jahren, in denen die Nvidia-Aktie nicht als gehypt oder zumindest als sehr ambitioniert bewertet galt. Und es gab immer wieder Phasen, in denen jene recht zu behalten schienen, die die Aktie für überbewertet hielten: Im Herbst 2018 hat sich der Kurs halbiert, 2022 ist er gar um zwei Drittel gefallen. Dazwischen und danach ist er aber immer wieder gestiegen. Seit zehn Jahren hat sich das Papier ver-150-facht.

Inzwischen beläuft sich der Börsenwert auf 1,8 Billionen Dollar, und kein einziger Analyst rät mehr zum Verkauf. Viele Anleger, die jahrelang vor einem Kauf der Aktie zurückgeschreckt sind, sehen sich nun mit „fomo“ („fear of missing out“) konfrontiert, der Angst, nicht dabei zu sein.

Das Dilemma ist Folgendes: An dem Hype um künstliche Intelligenz (KI) ist wahrscheinlich etwas dran. Nvidia ist mit seinen Produkten, die man für die KI-Berechnungen benötigt, der größte Profiteur dieser Entwicklung. Die Aktie scheint teuer, aber wenn das Wachstum in den nächsten Jahren tatsächlich so stark ausfallen sollte wie angenommen, wäre sie nicht einmal so teuer. Viele halten es für möglich, dass das Unternehmen bald das weltgrößte gemessen am Börsenwert sein könnte. Derzeit hat diesen Platz Microsoft mit einem Börsenwert von drei Billionen Dollar inne. Nvidia hätte demnach noch Potenzial nach oben.

Auf der anderen Seite wäre sehr verwunderlich, wenn der weitere Anstieg völlig nahtlos erfolgen würde. Eine Korrektur, wie es sie 2018 oder 2022 gegeben hat, kann wieder eintreten, wenn das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen doch irgendwann enttäuscht und die Börsenstimmung gerade schlecht ist. Das muss man dann aushalten.

Man kann die Korrektur auch abwarten, auf die Gefahr hin, dass sie nie kommt. Dann sollte man den Ratschlag von André Kostolany beherzigen: „Einer Straßenbahn und einer Aktie läuft man nicht nach. Die nächste kommt bestimmt.“

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