Leitartikel

Es gibt keinen Grund mehr, sich noch an Russland festzuklammern

Gazprom-Chef Alexei Miller und der frühere OMV-Chef Rainer Seele besiegeln im Jahr 2018 im Beisein von Kanzler Kurz und Wladimir Putin den Gasliefervertrag bis 2040.
Gazprom-Chef Alexei Miller und der frühere OMV-Chef Rainer Seele besiegeln im Jahr 2018 im Beisein von Kanzler Kurz und Wladimir Putin den Gasliefervertrag bis 2040. Mikhail Svetlov/Getty Images
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Dass Österreich noch von Moskau abhängt, ist kein „Marktversagen“, sondern ein „Politikversagen“. Für den Ausstieg sprechen heute Moral und Ökonomie.

Zwei Jahre nach dem Beginn des Ukraine-Krieges wollen es alle immer schon gewusst haben: Ein Leben ohne russisches Erdgas ist möglich. Österreich dürfe deshalb schon längst keinen Kubikmeter mehr davon importieren, will man endlich den Vorwurf abschütteln, aus reiner Bequemlichkeit Wladimir Putins Kriegskasse zu füllen. Die OMV habe das Land in die Abhängigkeit geführt und solle nun endlich aus seinen Langfristverträgen aussteigen, fordern Politiker von links bis (fast ganz) rechts. Schuld an der Misere seien unwillige Unternehmen oder – besser noch – der offenbar vollkommen moralbefreite Markt. Dass noch so viele im Land Erdgas von Moskau kauften, sei ein klarer Fall von „Marktversagen“, empörte sich die grüne Energieministerin, Leonore Gewessler, dieser Tage.

Spätestens hier ist Einspruch angebracht. Denn mit derlei Floskeln machen es sich Politikerinnen und Politiker zu einfach.

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