Italienisches Literaturfestival in Wien

Ein Blick auf Italien durch die Literatur

Dacia Maraini liest in Wien
Dacia Maraini liest in Wien Katharina Roßboth
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Am Wochenende lesen bekannte italienische Autorinnen und Autoren im Wiener Odeon-Theater: Jede einzelne Session ist zweisprachig.

Wien. An diesem Wochenende kann man in Wien Italien aus einem besonderen Blickwinkel entdecken: Zum dritten Jahr in Folge findet im Odeon-Theater das italienische Literaturfestival La Fonte statt. Von Freitag bis Sonntag werden im Neorenaissance-Gebäude Autorinnen und Autoren lesen, diskutieren, sich mit dem Publikum austauschen; auf Deutsch und Italienisch. Jede Session wird gedolmetscht.

Die Zweisprachigkeit war Buchhändlerin Silvia Chiarini, Mitorganisatorin des Festivals und versteckte „Botschafterin“ der italienischen Literatur in Österreich, besonders wichtig. „So kann jeder den Text in Originalversion hören, in der Sprache und durch die Stimme seines Autors“, sagt sie. Entdecken kann man im Odeon Italiens literarische Welt dank Gästen wie Dacia Maraini, Grande Dame der italienischen Literatur, Krimi-Schriftsteller Gianrico Carofiglio, Domenico Dara, preisgekrönter Schriftsteller aus Kalabrien und anderen. Italien ist heuer Gastland auf der Frankfurter Buchmesse.

Gelesen wird nicht nur Belletristik: Ein Highlight ist die Anwesenheit des Mittelalter-Historikers Alessandro Barbero, der über Enthusiasmus und Gewalt der Rebellionen in Europa im 14. Jahrhundert erzählt, anhand des Ciompi-Aufstands in Florenz. Oder TV-Moderatorin und Schriftstellerin Serena Dandini. Jungen Fans liest Davide Morosinotto vor, Bestseller-Autor spannender Jugendliteratur.

Einen „inoffiziellen“ Schwerpunkt hat das Festival heuer: Italien, seine Geschichte, Kultur und Gegenwart werden aus der Perspektive italienischer Frauen erzählt. Vorgestellt wird die neue deutsche Übersetzung des vielleicht bekanntesten zeithistorischen Romans einer italienischen Schriftstellerin, „La Storia“, von Elsa Morante. Dirk Stermann liest Passagen aus diesem unvergesslichen Roman, der vom Grauen in Rom während Faschismus und NS-Besatzung erzählt. Historikerin Benedetta Tobagi spricht von Frauen im antifaschistischen Widerstand, Dandini erzählt vom italienischen Fernsehen. Und Maraini, eine der einprägsamsten feministischen Stimmen des Landes, stellt unbekannte, frühe Texte vor.

Tipp: Festival di Letteratura Italiana a Vienna, 1.–3. 3., Wien, Odeon-Theater, Anmeldung unter: https://www.lafontevienna.com/de/das-festival

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