Die Ablehnung des Wahlmanifests der Europäischen Volkspartei durch die ÖVP ist ein Armutszeugnis.
Die Skepsis der ÖVP hinsichtlich des Manifests der Europäischen Volkspartei lässt sich mit einigen Dingen begründen – nur nicht mit dem Inhalt, der sich in weiten Teilen wie eine Rede von Karl Nehammer liest. Beispielsweise ist die EVP – ebenso wie der Kanzler – der Ansicht, dass Schengen nicht funktioniere und Verbrenner nicht verboten sein sollen.
Worin liegt also das Problem? Darin, dass die EVP ihr Manifest nicht mit dem Holzhammer geschrieben hat. Anders als ihre feinstofflicheren Kollegen in anderen EU-Hauptstädten benötigt die Volkspartei offenbar irgendetwas mit Atom (nein danke), Migration (pfui!) und „normalen“ Dieselautos (ja bitte) als verbales Junk Food für „die Medien“. Angesichts ihrer Umfragedaten mag das irgendwie verständlich sein. Ein Armutszeugnis ist es nichtsdestotrotz.
michael.laczynski@diepresse.com